Großbritannien

Gordon Brown tritt als Premier zurück

11.05.2010

Der Labour-Chef gibt nach dem Wahldesaster auf. Er legt auch mit sofortiger Wirkung den Parteivorsitz zurück.

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Der britische Premierminister Gordon Brown ist zurückgetreten. Er habe die Queen über seine Absicht informiert, so Brown am Dienstagabend in London an der Seite seiner Frau Sarah. Zugleich habe er den Privatsekretär der Königin gebeten, den Chef der konservativen Tories, David Cameron, als neuen Premierminister zu ernennen. Damit steht Cameron kurz vor dem Einzug in die Downing Street. Die Tories kämen dann nach 13 Jahren wieder an die Macht.

Brown gibt auf
Brown, der auch ankündigte, mit sofortiger Wirkung als Labour-Parteichef zurückzutreten, machte sich unmittelbar nach seiner Erklärung auf den Weg zum Buckingham Palast, um dort die Königin um seine Entlassung zu bitten. Die Tories sind derzeit noch in Gesprächen mit den Liberaldemokraten. Vermutlich werden sie eine Koalition bilden. Großbritannien bekäme dann erstmals seit rund 70 Jahren eine Koalitionsregierung.

Neue Ära beginnt
Die Konservativen und der 43 Jahre alte Cameron waren bei der Wahl am Donnerstag stärkste Partei geworden, brauchen aber die Unterstützung der Liberalen oder anderer kleinerer Gruppen zum Regieren. Labour hatte bei der Wahl eine schwere Schlappe eingesteckt, aber dennoch kurz mit den Liberalen über eine Koalition verhandelt. Brown hatte vergeblich versucht, mit seinem Rückzug als Parteichef die Liberalen in eine Koalition zu locken.

Die Ära von "New Labour" hatte 1997 mit der Wahl Tony Blairs zum Premier begonnen, der seine Partei von Grund auf erneuerte. Brown hatte das Amt 2007 übernommen, war aber nicht vom Volk gewählt worden.

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