Präsident macht im US-Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen für Putsch verantwortlich.
Für den türkischen Präsidenten Recep Erdogan ist die Sache klar: Hinter dem Putsch steckt sein Erzfeind Fethullah Gülen. Erdogan kündigte an, massiv gegen die Anhänger des Klerikers vorzugehen. Ziel sei „die Säuberung aller staatlichen Institutionen von diesem Geschwür“, sagte er. Die Gülen-Bewegung gilt in der Türkei als „Terror-Gruppe“. Der 75-jährige Prediger lebt seit 1999 auf einem Anwesen im US-Staat Pennsylvania.
Staatsfeind
Gülen ist für Erdogan „Staatsfeind Nummer eins“, seit die ehemaligen Partner sich 2013 überworfen haben. Er macht den Mann, der seit 20 Jahren kaum das Haus verlassen hat, für fast alle gegen ihn gerichteten Aktionen verantwortlich. Nun verlangt er von den USA dessen Auslieferung. US-Außenminister John Kerry äußert, man werde das Ersuchen prüfen und erst dann „angemessen“ entscheiden. Gülen selbst vermutet, Erdogan könnte den Putsch inszeniert haben, um schließlich hart durchgreifen zu können – zum Beispiel gegen Leute wie ihn.