Angeblich Hinweise auf Verwicklung in "terroristische Aktivitäten".
Die irakischen Behörden haben einen Haftbefehl gegen den sunnitischen Vizepräsidenten Tareq al-Hashemi erlassen. Nach Angaben eines ranghohen Mitarbeiters der Sicherheitsbehörden hat die Regierung Hinweise auf eine Verwicklung des Politikers in "terroristische Aktivitäten" erhalten.
Ein Sprecher des irakischen Innenministeriums sagte am Montag, Leibwächter Hashemis, die ebenfalls beschuldigt würden, hätten in Verhören eine Verwicklung des Politikers in Morde gestanden. Der Haftbefehl sei von fünf Richtern unterzeichnet worden.
Dem sunnitischen Politiker Tareq al-Hashemi werde vorgeworfen, in einen Anschlag auf den schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki Ende November verwickelt zu sein, hieß es im Staatsfernsehen. Zuvor hatte der oberste Richterrat des Landes ein Reiseverbot für Hashemi und mehrere seiner Parteigänger verhängt. Ein Sprecher der Sicherheitskräfte in Bagdad sagte dem Fernsehen, drei Leibwächter Hashemis seien unter Terrorverdacht festgenommen worden.
Die Ernennung des Sunniten Hashemi zum Vizepräsidenten war Teil einer Proporz-Vereinbarung der irakischen Parteien. Die Regierung in Bagdad wird von den religiösen Parteien der Schiiten dominiert, zu denen auch Ministerpräsident Maliki gehört.