Tausende Menschen sind auf der Suche nach sauberem Trinkwasser.
Nach dem Ausbruch einer Cholera-Epidemie in Haiti hat die Regierung am Freitagabend (Ortszeit) im ganzen Land des sanitären Notstand ausgerufen. Gemeinsam mit den internationalen Hilfsorganisationen ergriff sie umfassende Maßnahmen, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet. In kürzester Zeit waren in den Niederungen des Flusses Artibonite rund 140 Menschen gestorben, mehr als 1.500 erkrankten.
Auf Hygiene achten
Die Regierung habe alle sanitären Institutionen des Staates mobilisiert, um die Krankheit zu bekämpfen, sagte Gesundheitsminister Alex Larson, wie der Sender Radio Metropole am Abend berichtete. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, auf die Hygiene zu achten. In den betroffenen Gebieten im Hinterland der Stadt Saint-Marc rund 100 Kilometer nördlich von Port-au-Prince begannen die Menschen, an Durst zu leiden, da sie das verschmutzte Wasser aus dem Fluss Artibonite nicht mehr benutzen konnten. Tausende von Menschen seien auf der Suche nach Trinkwasser, berichteten Augenzeugen.
In New York kündigte die Vize-Nothilfekoordinatorin der Vereinten Nationen, Catherine Bragg, an, Antibiotika, 10.000 Kisten mit Kohletabletten und Gerät zum Desinfizieren von Wasser sei auf den Weg nach Haiti gebracht worden.