Der Chef der islamistischen Hamas, Yahya Sinwar, soll israelische Geiseln nach ihrer Entführung in den Gazastreifen besucht haben.
Das israelische Fernsehen berichtete dies am Montag unter Berufung auf eine freigelassene Geisel. Der Besuch habe sich in den ersten Tagen nach der Entführung am 7. Oktober in einem unterirdischen Tunnel ereignet, erzählte die namentlich nicht genannte Frau demnach. Der Besucher habe sich als Sinwar vorgestellt und Hebräisch gesprochen.
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"Ihr seid hier am sichersten, euch wird nichts geschehen", habe er gesagt. Der Bericht lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Sinwar war 1988 wegen Mordes an vier mutmaßlichen Kollaborateuren und zwei israelischen Soldaten von Israel verurteilt worden. Er verbrachte mehr als zwei Jahrzehnte in israelischer Haft und lernte in der Zeit Hebräisch. 2011 kam Sinwar als einer von mehr als 1.000 palästinensischen Häftlingen im Gegenzug für den israelischen Soldaten Gilad Schalit frei. 2017 wurde er dann Hamas-Chef im Gazastreifen.
Seit dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen im israelischen Grenzgebiet, bei dem im vergangenen Monat rund 1.200 Menschen getötet wurden, steht Sinar ganz oben auf Israels Abschussliste.