Nahost-Krieg

Hamas feuert jetzt auf Urlaubs-Flieger

11.07.2014

Über 10.000 Raketen verfügt die Hamas – jetzt beschossen Islamisten den Airport in Tel Aviv.

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Schock für Tausende Touristen: Vier Raketen feuerte die Terrororganisation Hamas am Freitag in Richtung des internationalen Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv. Mehrere dumpfe Detonationen waren in der Nähe des Airports zu hören – Israels Raketenabwehr hat die Flugkörper über dem Airport zerstört.

Der gesamte Flugverkehr wurde während des Raketenalarms gestoppt. Auch die AUA fliegt täglich Tel Aviv an. Trotz der Angriffe wolle man den Flugverkehr aber nicht gänzlich einstellen: Es werde kurzfristig entschieden, hieß es am Airport Tel Aviv gegenüber ÖSTERREICH.

Hamas droht: Werden 
Airport wieder beschießen
Attacke. Mit den Angriffen auf Tel Aviv will die radikalislamische Terrororganisation Hamas den Tourismus treffen, Israels Lebensnerv. Nach dem Angriff kündigte ein Hamas-Sprecher weitere Attacken auf den Ben-Gurion-Flughafen an: „Wir warnen Sie davor, den Flughafen Ben Gurion anzufliegen, denn er wird weiter eines unserer Ziele sein.“

Mehr als 10.000 Raketen besitzt die Hamas. Die Reichweite der M 302, der größten, beträgt mehr als 160 Kilometer. Einschläge werden inzwischen aus allen Landesteilen Israels gemeldet. Der Norden wird vom Libanon aus bombardiert. Mehrere Raketen wurden auf Haifa und Jerusalem abgefeuert. Vermutlich von der Hisbollah-Miliz.

Gezielte Luftschläge 
gegen Hamas-Stellungen
Israels Luftwaffe flog indes unvermindert Angriffe gegen Stellungen der Hamas in Gaza. 780 Ziele wurden bombardiert, mehr als 100 Menschen starben, 680 wurden verletzt.
 

Austro-Touristen betroffen

Die Flüge Wien–Tel Aviv werden vorerst nicht gestrichen, hieß es am Freitag bei Austrian Airlines. Vom Abschuss einer Rakete in Gaza bis zum Einschlag dauert es zwei Minuten. Bei Raketenalarm werden Jets sofort informiert und umgeleitet. Für Israel gilt derzeit nur eine partielle Reisewarnung: Sie betrifft das Gebiet 40 Kilometer rund um Gaza.
 

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20.35 Uhr: Psychologische Kriegsführung mit Hamas-Kampflied
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat gestern eine hebräische Fassung eines ihrer Kampflieder auf Youtube veröffentlicht. Die arabische Version von "Erschüttert Israels Sicherheit" ist seit Langem eine populäre Hymne des bewaffneten Arms der Hamas namens Ezzedin-al-Kassam-Brigaden. Das Lied ruft dazu auf, "alle Zionisten hinwegzufegen" und "die Soldaten und ihre Stützpunkte anzuzünden".

19.34 Uhr: Israeli lebensgefährlich verletzt
In Israel suchten heute erneut Zehntausende Menschen in Bunkern Schutz vor Raketen aus dem Gazastreifen. Im nördlich des Küstenstreifens gelegenen Ashdod wurde erstmals auch ein Israeli lebensgefährlich verletzt, nachdem eine Rakete in eine Tankstelle einschlug.

18.59 Uhr: Israel wird nach Worten seines Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu das militärische Vorgehen gegen Ziele im Gazastreifen so lange fortsetzen, bis von dort keine Raketen mehr auf Israel abgeschossen werden. "Wir schließen keine Option aus", sagte Netanyahu am Freitagabend auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv.

18.02 Uhr: Sonderregelungen für Sabbat im Krieg
Oberrabbiner David Lau hat nun die strengen Sabbat-Regeln gelockert. Im Kriegsfall seien Menschenleben wichtiger, als das strenge Einhalten von religiösen Geboten, so der Geistliche heute. Lesen Sie mehr dazu >>>

17.40 Uhr: Erdogan wirft Israel "Lügen" vor
der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan der israelischen Seite eine unehrliche Haltung vorgeworfen. "Ihr Leben ist auf Lügen aufgebaut, sie sind nicht ehrlich", sagte Erdogan am Freitag vor Anhängern in Istanbul."Wir können uns nicht auf die Seite der Grausamen stellen."

16.39 Uhr: Israel warnt mit Granaten vor Angriff
Kurz bevor die israelische Armee ein Gebäude im Gazastreifen durch einen Luftangriff zerstört, "klopft sie aufs Dach". Eine kleine Granate dient dabei als Vorwarnung. Auf diese Weise sollen sich die Bewohner in Sicherheit bringen können.

16.10 Uhr: Tel Aviv - Betrieb am Flughafen ohne Einschränkungen
Trotz der Angriffsdrohungen der Hamas gegen den internationalen Flughafen von Tel Aviv läuft der Flugbetrieb am Freitag dort bisher ohne Einschränkungen. Auch die AUA-Mutter Lufthansa und Air Berlin erklärten, sie würden Tel Aviv weiter planmäßig anfliegen.

15.25 Uhr: Ägypten: Friedens-Verhandlungen gescheitert
Die Vermittlungen der Regierung in Kairo zwischen Israel und der Hamas seien an der "Sturheit" der Beteiligten gescheitert, teilte das Außenministerium mit. Unschuldige Zivilisten müssten nun den Preis dafür zahlen.

15.12 Uhr: Luxemburg fordert UN-Sicherheitsrat zum Handeln auf
"Israel muss auf die Militäroperation verzichten, weil diese eine völlig Unverhältnismäßigkeit der Mittel darstellt", sagte Außenminister Jean Asselborn.  "Man kann nicht ein ganzes Volk für den schrecklichen Mord an drei Jugendlichen bestrafen." Der UN-Sicherheitsrat müsse sich hier klar positionieren. Luxemburg ist derzeit eines der 15 Mitglieder im höchsten UN-Gremium.

14.22 Uhr: Faymann ruft zu Deeskalation auf
Bundeskanzler Werner Faymann bezeichnete die Lage in Nahen Osten als "höchst besorgniserregend". Nun gelte es, Wege der Deeskalation zu beschreiten. "Nur wenn der Friede im Mittelpunkt steht, ist es möglich, dass der Nahe Osten als Region stabilisiert wird. Eine weitere Destabilisierung nützt nur radikalen Kräften und ist eine besondere Bedrohung für die Schwächsten in der Gesellschaft. Das gilt es zu verhindern." Faymann unterstrich, dass nur eine Zwei-Staaten-Lösung dauerhaft für Frieden sorgen könne.

14:01 Uhr: 800 Tonnen Raketen
Die israelische Luftwaffe fliegt seit Dienstag massive Einsätze gegen Ziele im Gazastreifen, um den Raketenbeschuss durch militante Palästinenser zu unterbinden. Mehr als 800 Tonnen Raketen und Bomben schlugen nach Armeeangaben in dem kleinen Palästinensergebiet am Mittelmeer ein.

13:36 Uhr: Bereits 100 Tote
Die Zahl der Toten bei den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist nach jüngsten palästinensischen Angaben auf mindestens 100 gestiegen. Seit Beginn der israelischen Offensive seien zudem 680 Palästinenser verletzt worden, teilte ein Sprecher der Rettungsdienste im Gazastreifen am Freitag mit. Es mehrten sich Berichte über zivile Opfer, darunter Frauen und Kinder.

12:57 Uhr: Hamas droht Beschuss des Flughafens von Tel Aviv an
"Angesichts der israelischen Angriffe auf die Bewohner des Gazastreifens ... hat der bewaffnete Arm der Hamas-Bewegung beschlossen, auf die israelische Aggression zu reagieren", erklärte die Hamas am Freitag. "Wir warnen Sie deshalb davor, den Flughafen Ben Gurion anzufliegen, denn er wird heute eines unserer Ziele sein."

12:39 Uhr: Selbstverbrennung in Berlin war nicht politisch motiviert
Vor der libyschen Botschaft in Berlin hat es am Freitag eine Selbstverbrennung gegeben. Nach Angaben der Polizei übergoss sich ein etwa 25-jähriger Mann mit einer brennbaren Flüssigkeit und zündete sich dann an. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters gemeldet, ein Mann habe sich vor der israelischen Botschaft angezündet. Nach ersten Erkenntnissen stellte der Mann keine politischen Forderungen, sondern lag im Streit mit der Botschaft, wie ein Polizeisprecher sagte.

12:35 Uhr: Ägypten um Waffenstillstand bemüht
Ägypten bemüht sich nach eigenen Angaben um einen Waffenstillstand im Gaza-Konflikt. Wie das Außenministerium am Freitag mitteilte, gebe es "intensive Gespräche", um die Gewalt zu beenden. Die Regierung in Kairo warf Israel eine "unverantwortliche Eskalation" vor. Indirekt kritisierte sie aber auch die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen.

12:01 Uhr: Selbstverbrennung vor Botschaft in Berlin
Vor der israelischen Botschaft in Berlin hat es nach Angaben der Polizei eine Selbstverbrennung gegeben. Eine Person haben sich am Freitagmorgen selbst angezündet und sei schwer verletzt.

11:30 Uhr: Kurz fordert sofortiges Ende der Gewalt im Nahen Osten
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sprach sich erneut für ein sofortiges Ende der Gewalt im Nahen Osten aus. "Die Eskalationsspirale der letzten Tage ist sehr bedrohlich. Ein sofortiges Ende der Gewalt ist daher das Gebot der Stunde." In diesem Zusammenhang verwies Kurz auch auf die Bedeutung des Fastenmonats Ramadan, der für Muslime auch als Monat des Friedens gilt.

11:07 Uhr: Tel Avivs Flughafen von Hamas beschossen - Flugverkehr gestoppt
Der bewaffnete Hamas-Flügel teilte über Twitter mit, die Organisation habe den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv mit vier Raketen des Typs M-75 angegriffen. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtete, der Flugverkehr sei während des Raketenalarms gestoppt worden. Ein Sprecher des Flughafens war zunächst nicht zu erreichen.

10:53 Uhr: Drei Raketen über Tel Aviv abgefangen
Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Freitag erneut den Großraum Tel Aviv mit Raketen beschossen. In der Stadt heulten am Vormittag die Sirenen. Über Lautsprecher wurden die Menschen aufgerufen, in Schutzräume zu eilen. Es waren mehrere dumpfe Explosionen zu hören. Die Armee teilte mit, drei Raketen seien über dem Großraum der Küstenmetropole abgefangen worden.

10:45 Uhr: Im südlichen Gazastreifen bereitet das israelische Militär die nächsten Raketenangriffe vor:

© AFP

(c) AFP

10:27 Uhr: Tankstelle in Hafenstadt von Raketen getroffen
In der Hafenstadt Ashdod wurde bei einer palästinensischen Raketensalve eine Tankstelle getroffen. Es kam zu einem Brand mit meterhohen Flammen und einer Rauchsäule. Mehrere Menschen seien bei dem Vorfall im Süden Israels verletzt worden, berichtete Israels staatlicher Rundfunk. Demnach befindet sich einer der Verletzten in einem lebensbedrohlichen Zustand. Nähere Angaben zur Zahl der Opfer machte der Sender nicht.

09:56 Uhr: 33.000 israelische Reservisten mobilisiert
Insgesamt sind bereits 33.000 israelische Reservisten mobilisiert worden. Die Luftwaffe habe binnen drei Tagen 1.100 Ziele im Gazastreifen beschossen, die Hälfte davon Raketenabschussrampen. In dem Zeitraum hätten militante Palästinenser 550 Raketen auf Israel abgefeuert, von denen rund 400 eingeschlagen seien. Die Raketenabwehr habe etwa 120 weitere Geschoße in der Luft abgefangen, so der israelische Militärsprecher Lerner.

09:16 Uhr: Israel verlegte Infanteriebrigarden an Grenze
Israels Armee hat vor einer möglichen Bodenoffensive im Gazastreifen drei Infanteriebrigaden an die Grenze zu dem palästinensischen Gebiet verlegt. Ein oder zwei weitere Brigaden sollten in den kommenden Tagen zur Verstärkung anrücken, sagte der israelische Militärsprecher Peter Lerner am Freitag.

08:52 Uhr: Zahl der Toten steigt auf 98
Die Zahl der Toten bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben auf 98 gestiegen. 670 Menschen seien seit Beginn der Offensive verletzt worden, teilte der Sprecher der örtlichen Rettungsdienste, Ashraf al-Kidra, am Freitag über Twitter mit.

08:04 Uhr: Zwei Raketen nördlich der Stadt Kirjat Schmona
Es sei noch unklar, ob es sich um eine Mörsergranate oder eine Rakete gehandelt habe, hieß es seitens des Armee. Das israelische Radio meldete, es seien zwei Katjuscha-Raketen nördlich der Stadt Kirjat Schmona niedergegangen.


VIDEO: Israel erhöht militärischen Druck



 

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