Der deutsche Außenminister hatte von "spätrömischer Dekadenz" gesprochen.
Ein Hartz-IV-Empfänger aus Filsum im deutschen Bundesland Niedersachsen hat FDP-Chef Guido Westerwelle nach dessen Äußerungen zu Hartz-IV-Sätzen und "spätrömischer Dekadenz" wegen Beleidigung und Diskriminierung angezeigt. Der 42-jährige Ostfriese fühle sich durch den deutschen Außenminister persönlich beleidigt, weil er selbst zum Kreis der Hartz-IV-Empfänger gehöre, sagte am Donnerstag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Aurich und bestätigte damit einen Bericht des Hörfunksenders Hit-Radio Antenne.
Die Staatsanwaltschaft Aurich prüft derzeit noch, ob die Anzeige strafrechtlich relevante Tatbestände aufführt und ob gegen Westerwelle als Bundestagsabgeordneten deswegen überhaupt Ermittlungen möglich sind. Vorermittlungen oder ein Ermittlungsverfahren habe man bisher gegen den Minister nicht eingeleitet, sagte Oberstaatsanwalt Werner Kramer. Bei Bundestagsabgeordneten sei vor allen Ermittlungsschritten stets die Frage der Immunität zu klären.