Knapp eine Woche nach der Aufhebung des New Yorker Vergewaltigungsurteils gegen ihn ist der frühere Film-Mogul Harvey Weinstein am Mittwoch vor Gericht erschienen
Der körperlich sichtlich angeschlagene Weinstein wurde in einem Rollstuhl sitzend in einen Gerichtssaal in Manhattan gefahren, wie ein AFP-Reporter berichtete. Ein Vertreter der Staatsanwaltschaft sagte, die Anklagebehörde sei "fest davon überzeugt", dass Weinstein erneut verurteilt werde.
Staatsanwältin Jessica Mann werde sich dafür einsetzen, dass "der Gerechtigkeit erneut Genüge getan wird". Erwartet wurde am Mittwoch zunächst, dass Richter Curtis Farber die Verurteilung Weinsteins in New York formell aufheben, den 72-Jährigen aber nicht freilassen würde.
Der Oberste Gerichtshof von New York hatte das 2020 ergangene Vergewaltigungsurteil gegen den früheren Hollywood-Produzenten in der vergangenen Woche aufgehoben und eine Neuverhandlung angeordnet. Zur Begründung verwiesen die Richter auf Verfahrensfehler während des Prozesses.
Weinstein war allerdings im Februar 2023 in Kalifornien wegen mehrfacher sexueller Angriffe zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Dieser Richterspruch bleibt rechtskräftig. Dutzende Frauen werfen dem einst gefeierten Filmproduzenten sexuelle Angriffe bis hin zur Vergewaltigung vor. Die Enthüllungen lösten 2017 die #MeToo-Bewegung aus.