Nostradamus soll schon in seinen Schriften im 16. Jahrhundert von einer "Plage" geschrieben haben. Für manche reicht dies nun, um in Endzeitstimmung zu sein.
Beim neuartigen Coronavirus hat sich ein erster Verdachtsfall in Wien nicht bestätigt, dafür wurde ein zweiter bekannt. "Wir müssen sehr aufmerksam sein", betonte der medizinische Direktor des Wiener KAV, Michael Binder, am Sonntagabend in der ORF-Sendung "Im Zentrum" zur aktuellen Lage. Für die Österreicher bestehe aber kein Grund zur Sorge.
Es handle sich bei dem inzwischen zweiten Verdachtsfall um eine in Wien lebende chinesische Staatsbürgerin, die in China Urlaub gemacht habe. Die Patientin sei nicht lebensbedrohlich erkrankt, berichtete Binder. Die Frau befindet sich in Isolation im Kaiser-Franz-Josef-Spital, die Ergebnisse, ob es sich bei ihr um eine Infektion mit dem Coronavirus handelt, werden für Montag erwartet.
Weltweit gab es schon 80 Tote und die Zahl der Infizierten stieg auf 2.800. 40 Fälle des Virus wurden bisher auch im Ausland bestätigt. Die Zahl der Erkrankten hält sich zwar noch im Rahmen, allerdings fürchten viele eine weltweite Pandemie. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist zumindest in Alarmbereitschaft.
Wilde Spekulationen von Verschwörungstheoretikern
Obwohl immer wieder betont wird, dass es derzeit noch keinen Grund zur Sorge geben würde, scheinen viele bereits in Endzeitstimmung zu sein, wie der britische "Express" nun titelt. Sie deuten das Aufkeimen des Virus nun als eine Prophezeiung, die sogar auf Nostradamus zurückgehen soll. "Der Antichrist regiert im Weißen Haus, Heuschrecken, Flut, Fliegen, Coronavirus. Ich glaube das ist es, was Nostradamus uns vor 546 Jahren gelehrt hat", schreibt ein panischer User auf Twitter.
Andere nennen das Virus gar schon "Plage". "Die Plage des 21 Jahrhunderts ist da. Eine Nostradamus Prophezeiung. Wir werden sehr bald sterben", schreibt ein anderer. Nostradamus gilt für viele als ein Prophet, der große Ereignisse vorhergesehen haben soll. So unter anderem den Aufstieg Hitlers oder auch den Terroranschlag von 9/11. Dass seine vermeintlichen Prophezeiungen teilweise aber nicht nur wage, sondern auch voller Interpretationsfehler sind, scheint seine Anhänger nicht zu interessieren.
"Lage in Wuhan ist angespannt, aber ruhig"
Von einer Plage kann man im Fall des Coronavirus nach derzeitigem Stand freilich nicht sprechen. China arbeitet hart daran eine Ausbreitung zu verhindern. Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung der Lungenkrankheit hat China drastische Maßnahmen ergriffen. Die Regierung in Peking kündigte nun auch an, dass die Ferien über das laufende Neujahrsfest bis einschließlich Sonntag verlängert werden. Das Virus ist inzwischen in fast jeder Provinz oder Region des Landes aufgetaucht.
"Die Lage ist angespannt, aber die Stimmung dort ist ruhig", beschrieb der chinesische Botschafter in Österreich, Li Xiaosi, am Sonntagabend in der ORF-Sendung "Im Zentrum" die Situation in der Stadt Wuhan, aus der er auch selbst stammt. Er betonte, dass China eine "sehr transparente Informationspolitik" betreibe.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, schrieb am Sonntag auf Twitter, dass er "auf dem Weg nach Peking" sei. Er wolle dort mit Vertretern der Regierung und Gesundheitsexperten über die jüngsten Entwicklungen und die Maßnahmen im Kampf gegen das Virus beraten. Botschafter Li hob den "engen Kontakt mit der WHO" hervor.
Der medizinische Direktor des Wiener KAV, Michael Binder, berichtete in der ORF-Sendung von einem weiteren Verdachtsfall in der österreichischen Hauptstadt. "Wir müssen sehr aufmerksam sein", sagte er. Für die Österreicher bestehe aber kein Grund zur Sorge.
Bei der zweiten Person handle es sich um eine Wien lebende chinesische Staatsbürgerin, die in China Urlaub gemacht habe. Die Patientin sei nicht lebensbedrohlich erkrankt, berichtete Binder. Die Frau befindet sich in Isolation im Kaiser-Franz-Josef-Spital, die Ergebnisse, ob es sich bei ihr um eine Infektion mit dem Coronavirus handelt, werden für Montag erwartet.
Das Franz-Josef-Spital hatte am Abend Entwarnung im ersten Verdachtsfall gegeben. Die chinesische Flugbegleiterin, die am Samstagabend eingeliefert worden war, sei nicht mit dem neuen Virus infiziert, teilte das Krankenhaus mit. Die Frau hatte sich zwei Tage lang in Wuhan aufgehalten.
Heute tagt Krisenstab im Innenministerium
Das Innenministerium beruft am Montag einen Einsatzstab ein, um über die weitere Vorgehensweise zu beraten. Insgesamt sind daran fünf Ministerien beteiligt. "Das ist eine Gruppe, die in Krisensituationen oder wenn Krisen entstehen könnten, zusammenkommt", sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober. "Falls es einen Fall gibt, wollen wir in allen Bereichen bestens vorbereitet sein." Zu derartigen Lagebesprechungen komme es relativ häufig. Am Montag sollen daraus auch Handlungsempfehlungen resultieren.
In China selbst sind bisher keine Österreicher von dem Coronavirus "akut betroffen". In der besonders betroffenen Region Hubei leben laut Außenministerium keine Auslandsösterreicher, die Stadt Wuhan sei keine Touristenregion. In Gesamt-China halten sich derzeit rund 3.000 Österreicher auf - sowohl Auslandsösterreicher als auch Touristen