Leserbrief

Hedgefonds-Milliardär fürchtet sich vor "Kristallnacht" gegen “One Percent"

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Investor gewährte einen entlarvenden Einblick in die Denkweise eines Superreichen.

Ein Leserbrief des Ko-Gründers der berühmten Venture-Kapitalfirma "Kleiner, Perkins, Caufield und Byers" (KPCB), Thomas Perkins (82), an das WSJ sorgt für mächtige Aufregung in den USA und platzt in die Debatte um die wachsende Kluft zwischen arm und reich. Der acht Milliarden Dollar schwere Investor, der einst die 150-Millionen-Dollar-Jacht "Maltese Falcon" bauen ließ, gewährte einen entlarvenden Einblick in die Denkweise eines Superreichen: Kleiner verglich die heutige "Hatz", wie er es sieht, gegen die Reichen mit der Propaganda gegen Juden im frühen Nazi-Dutschland.

"Ich möchte in Erinnerung rufen die Parallelen des Krieges des faschistischen Nazi-Deutschlands gegen ihre One Percent, die Juden, mit dem Krieg der Progressiven gegen Amerikas One Percent, die Reichen", schrieb Perkins. Er sieht dazu eine "wachsende Welle des Hasses" gegen die Erfolgreichen. Er warnte sogar vor offener Gewalt, einer drohenden "Kristallnacht", die 1930 auch noch keiner für möglich gehalten hätte.

Perkins muss sich wirklich Sorgen darüber machen, denn mitten im aufkommenden Sturm der Entrüstung und Fassungslosigkeit über die vollkommene Abgehobenheit des Milliardärs schrieb er einen weiteren Brief an Bloomberg, wo er die Protestbewegung "Occupy Wall Street" mit den Nazis vor der Machtergreifung in Deutschland verglich.

Als Omen für die drohende Gewaltwelle gegen seine Klientel sieht Perkins andauernde Proteste gegen die "Google"-Busse: Linke Demonstranten machen dabei die Tech-Arbeiter für kaum mehr leistbare Mieten in San Francisco verantwortlich. Die Parallelen zwischen dem Zorn auf ein paar "Techies" und Nazi-Deutschand sind exakt NULL", schrieb Kailil Joy Gray im Wonkette-Blog.

Ein Sprecher der von Perkins einst mitbegründeten Firma KPCB reagierte entsetzt: "Tom Perkins ist seit Jahren nicht mehr involviert in die Geschäfte, wir sind geschockt über seine veröffentlichten Meinungen, die wir nicht teilen". Hämisch andere Reaktion: "Der Brief beweist", schrieb Matt Yglesias in Slate, "dass man weder gedankenvoll, auffassungsfähig oder intelligent sein muss, um reich zu werden".

Mehr von unserem US-Korrespondenten Herbert Bauernebel finden Sie hier auf AmerikaReport.com

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