Zittern vor erneuter Eskalation

Heftige Krawalle in Leipzig: Polizei rüstet mit Wasserwerfern auf

05.09.2020

Proteste gegen Räumung eines besetzten Hauses eskalierten. Demonstranten bewarfen Polizei mit Steinen.

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© APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
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In Leipzig hat es die zweite Nacht in Folge Ausschreitungen gegeben. Bei einer spontanen Versammlung von 200 bis 300 Menschen im Stadtteil Connewitz hätten in der Nacht zum Samstag Demonstranten Beamte und Fahrzeuge der Polizei mit Steinen beworfen, sagte eine Polizeisprecherin. Festnahmen gab es den vorläufigen Angaben zufolge keine.

An dem Einsatz beteiligten sich Kräfte der Bereitschaftspolizei sowie ein Polizeihubschrauber. Zu möglichen Verletzten wollte die Polizei sich später äußern.

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Polizei auf Ausschreitungen vorbereitet

Für eine weitere Krawall-Nacht ist die Polizei Leipzig gerüstet. Mit einem Großaufgebot will die Exekutive eine weitere Eskalation verhindern. Mehrere Hundertschaften der Beitschaftspolizei sollen eingesetzt werden. Wie Polizeiführer Frank Gurke betonte, wolle man grundsätzlich "deeskalierend und kommunikativ" vorgehen. Sollte es dennoch zu Ausschreitungen kommen, werden die Beamten einschreiten und die Proteste auflösen. Hierzu sollen auch Polizeihubschrauber über der Stadt kreisen. Sogar Wasserwerfer würden als Option gelten.

In der Nacht zum Freitag hatte es bereits Krawalle der linken Szene im Leipziger Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld gegeben. Bei der nicht angemeldeten Demonstration wurden Polizeibeamte aus einer Menge von rund 350 Menschen heraus mit Flaschen beworfen. Zudem wurden Böller gezündet, Barrikaden errichtet und Müllcontainer angezündet.

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Hintergrund war die Räumung eines besetzten Hauses am Mittwoch im Leipziger Osten. Auslöser war eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs. Die Polizei setzte daraufhin einen Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Leipzig durch. In Online-Netzwerken wurde anschließend in der Szene zu Protesten aufgerufen.

 

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