Kolumbien hat das Ausland um humanitäre Hilfe gebeten.
Kolumbien hat das Ausland am Donnerstag wegen der heftigsten Regenfälle seit 40 Jahren um humanitäre Hilfe gebeten. Zugleich bereitete die Regierung die Ausrufung des nationalen Notstandes wegen der Wassermassen vor, teilte Innenminister German Vargas Lleras mit.
Hälfte Kolumbiens betroffen
Nach Angaben der Außenministerin Maria Angela Holguin sind 575 Gemeinden von den Folgen der Niederschläge schwer getroffen worden. Dies entspreche fast der Hälfte des Landes und übersteige die Kräfte Kolumbiens. Das Land wolle einen Kredit der Weltbank in Höhe von 150 Millionen Dollar (113 Millionen Euro) aufnehmen, sagte der Innenminister. Das Geld solle in einen Hilfsfonds im angestrebten Gesamtumfang von 2,5 Milliarden Dollar (1,88 Mrd. Euro) für die mehr als 1,3 Millionen Flutopfer eingezahlt werden.
Heftigste Regenfälle seit 40 Jahren
Kolumbien leidet seit Monaten unter den schwersten Regenfällen der vergangenen vier Jahrzehnte. Sie sind Folge des Wetterphänomens "La Nina", das alle paar Jahre auftritt. Vor der Pazifikküste Südamerikas strömt dabei kaltes Wasser aus der Tiefe nach oben. Dies führt in einigen Bereichen des Subkontinents zu Dürren, in anderen zu überdurchschnittlich hohen Niederschlägen. Die Niederschläge werden nach Angaben von Meteorologen noch bis Anfang kommenden Jahres andauern.
Nach Angaben des nationalen Amtes für Katastrophenschutz kamen bisher 161 Menschen ums Leben, 223 wurden verletzt, 20 werden vermisst. 1.785 Wohnhäuser seien zerstört sowie etwa 230.000 Häuser und Wohnungen beschädigt worden. Diese Woche hatten bereits die Europäische Union 400.000 Dollar (300.278 Euro) und Südkorea 200.000 Dollar Soforthilfe zur Verfügung gestellt.