Das von einer US-Firma entwickelte Serum ZMapp soll Dr. Kent Brantly knapp vor dem Tod des Leben gerettet haben. Doch wie schnell wird es zugelassen?
Drei Phiolen mit einem streng geheimen, experimentellen Serum wurden letzte Woche nach Liberia geflogen, berichtete jetzt CNN: Die Präparate, die beim Transport bei Minusgraden gekühlt werden müssen, dürften den zwei amerikanischen Ebola-Opfern, Dr. Kent Brantly und Nancy Writebol, das Leben gerettet haben. Das mögliche Wundermittel beim Kampf gegen die schlimmste Ebola-Epidemie aller Zeiten wurde nun als Präparat "ZMapp" enttarnt, hergestellt von der Firma "Mapp Biopharmaceutical, Inc.".
Brantly und Writebol wurde mitgeteilt, dass ZMapp noch nie an Menschen getestet wurde. Versuchsreihen bei Affen hätten jedoch positive Resultate gezeigt. Die Amerikaner hatten nichts zu verlieren, sie willigten ein. Das Präparat besteht aus Antikörpern von Mäusen, die im Labor dem Ebola-Virus ausgesetzt wurden, berichtet CNNs Dr. Sanjay Gupta. Das Mittel soll den Befall neuer Zellen mit dem Ebolavirus verhindern. Donnerstag trafen die ZMapp-Phiolen in dem Spital in Monrovia (Liberia) ein.
Brantly wollte die erste Dosis zunächst der Missionarin überlassen. Doch als das Präparat gerade auftaute, verschlimmerte sich sein Zustand dramatisch. Der US-Doktor rang nach Luft, röchelte: "Ich sterbe..." Brantly ersuchte nun doch um die aufgetaute, erste Dosis ZMapp. Die für ihn bestimmte Phiole war noch tiefgefroren, es ging jetzt um Minuten.
Das Mittel wurde intravenös verabreicht. Was dann passierte, wird von den behandelnden Ärzten als "Wunder" beschrieben: Nach einer Stunde normalisierte sich Brantlys Atmung, ein Ausschlag am Körper war verschwunden, am nächsten Morgen nahm er bereits eine Dusche - vor dem Rückflug in die USA.
Auch Writebols Gesundheitszustand verbesserte sich dramatisch nach der Einnahme des möglichen Heilmittels gegen Ebola. Wie schnell das Präparat an andere Ebola-Opfer gegeben werden kann, ist unklar. ZMapp muss vorerst - nach weiteren Tests an Menschen - zugelassen werden. Dieses Prozedere kann Jahre dauern.
Mehr Infos von unserem US-Korrespondenten Herbert Bauernebel auf AmerikaReport.com.