Jetzt wollte er es allen zeigen: Nachdem US-Präsident Barack Obama beim ersten Rededuell vor zwei Wochen eine eher schlechte Figur gemacht hatte, sollte jetzt alles anders werden. Zum zweiten Mal traf er gestern an der Hofstra University bei New York auf seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney. Obamas Ziel: offensiver sein, nicht mehr „so höflich“ und endlich aus der Deckung kommen. (Die Debatte begann nach Redaktionsschluss.)
Der amtierende Präsident will jetzt vor allem die wichtigsten Themen besetzten: der Botschaftermord in Libyen, die Job- und Schuldenkrise und die Benzinpreise.
Obama ist in der Bringschuld: Er muss zeigen, dass er das Feuer hat, die USA aus der Dauerkrise zu führen. Sein Herausforderer Mitt Romney hingegen hat nach wie vor den Überraschungspolster aus der ersten TV-Debatte. Da gelang es dem als hölzern geltenden Mormonen, endlich als „Mensch mit Herz“ zu scheinen.
Die Umfragedaten:
- National liegt Romney im Schnitt zurzeit mit 47,4 zu 47,3 ganz knapp vor Obama. Ein Alarmsignal für Obama: Ihm laufen die Frauen weg, Romney hat bei den Wählerinnen fast gleichgezogen.
- Auch in den wichtigen Schaukelstaaten liegen die Rivalen Kopf an Kopf: Romney führt in Florida (+2,5 %), Obama in Ohio (+2,2 %). Deutlicher liegt der Amtsinhaber laut NBC-Prognosen mit 243 zu 191 bei Wahlmännerstimmen vorne. 271 sind zum Sieg nötig.
Die Stimme seiner Frau Michelle hat er bereits: Die First Lady postete auf Twitter, wie sie ihre Briefwahlstimme abschickte. 32 US-Staaten erlauben die Stimmabgabe vor dem Wahltag.