Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist einem Insider zufolge nach einem Hubschrauberabsturz in Lebensgefahr.
Dies gelte auch für Außenminister Hossein Amirabdollahian, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag von einem Insider, der namentlich nicht genannt werden wollte. "Wir haben noch immer Hoffnung, aber die Informationen, die von der Absturzstelle kommen, sind sehr beunruhigend." Schlechtes Wetter erschwerte unterdessen die Suche nach dem Wrack des Helikopters.
"Es ist dunkel und es hat begonnen zu regnen", berichtete ein Reporter am Sonntag im Staatsfernsehen. Rettungsteams hätten das Gebiet der Absturzstelle erreicht. Schlamm erschwere die Suche. Zudem liegt die bergige Region im Nebel. Die Armee-Spitze ordnete an, alle Ressourcen des Militärs und der Revolutionsgarden für Suche einzusetzen. Nach den Medienberichten wird damit gerechnet noch im Laufe des Sonntagabend zur Absturzstelle zu gelangen.
Chamenei: "Keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte"
Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei rief nach einem Bericht der Nachrichtenagentur IRNA die Bevölkerung auf, nicht besorgt oder ängstlich zu sein. "Es wird keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte geben", versicherte das geistliche Oberhaupt der Islamischen Republik. Die Staatsangelegenheiten würden durch den Zwischenfall nicht beeinträchtigt. Chamenei erklärte weiter, er bete für die Unversehrtheit Raisis.
Das US-Außenministerium teilte mit, die Berichte würden aufmerksam verfolgt. US-Präsident Joe Biden sei über die Ereignisse informiert worden.
Raisi war iranischen Agenturberichten zufolge auf dem Rückflug von einem Besuch an der Grenze zu Aserbaidschan. Das schlechte Wetter erschwere die Rettungsbemühungen, meldete Irna. Im Fernsehen waren Live-Aufnahmen zu sehen, die Rettungsmannschaften beim Durchkämmen eines bergigen Geländes bei dichtem Nebel zeigten.
Raisi gilt als Hardliner
Raisi wurde 2021 im zweiten Anlauf zum Präsidenten gewählt. Der 63-jährige gilt als Hardliner. Er hat die blutige Niederschlagung von landesweiten Protesten nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam vor eineinhalb Jahren angeordnet. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie ihr Kopftuch falsch getragen haben soll. Zudem steht er für eine harte Haltung bei den internationalen Verhandlungen über das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik.
Viele Beobachter sehen in Raisi einen aussichtsreichen Anwärter auf die Nachfolge des Obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei. Das geistliche Oberhaupt Irans hat sich ausdrücklich hinter die Regierungspolitik von Raisi gestellt. Der 63-jährige Raisi ist seit Sommer 2021 der Präsident der Islamischen Republik Iran.