Der Mantel von Reaktor 3 dürfte weniger beschädigt sein, als erwartet.
Der Löscheinsatz mit Helikoptern über dem Reaktor 3 des havarierten Atomkraftwerks Fukushima Eins ist abgebrochen worden. Das berichtete der Fernsehsender NHK.
Deutlich zu erkennen: Die Außenwand des Reaktor-Blocks Nr.4 ist geborsten.
50 Arbeiter kämpfen derzeit gegen das atomare Desaster. Zwischenzeitlich mussten sie wegen zu hoher Strahlung das Kernkraftwerk verlassen.
Der Druck und die Hitze waren zu groß.Letzten Meldungen zufolge soll auch das Dach von Block 4 eingestürzt sein.
In der Nacht auf Mittwoch brachen zudem neue Brände in den Blöcken 3 und 4 aus.
Keine Guten Nachrichten auch aus dem Reaktorblock 1: Hier steigt Mittwochfrüh Qualm auf.
Die Lage in Fukushima ist außer Kontrolle.
Gespenstischer Blick über das Kraftwerk.
Hier ein Bild aus früheren Zeiten.
So schaut Fukushima nach dem Tsunami aus.
Auch bei dem etwas abseitsstehenden Block 5 ging die Behörde von einer kritischen Situation aus. Der Wasserpegel sei innerhalb von fünf Stunden um 40 Zentimeter gefallen.
In vier Blöcken droht jetzt die Kernschmelze. Es wurde die zweithöchste Atom-Alarmstufe ausgegeben. Die Betreiberfirma hat den Kontrollraum aufgegeben. Das Dach von Reaktor 4 ist eingestürzt.
Zu hohe Radioaktivität
Einen Grund nannte die Sprecherin zunächst nicht. Laut der Nachrichtenagentur Kyodo war es den Sicherheitsgruppen wegen der hohen Radioaktivität nicht möglich, Wasser von der Luft aus auf das Gebäude zu sprühen.
Erster Heli war unterwegs
Fernsehbilder zeigten am Mittwoch einen Helikopter auf dem Weg zu dem Atomkraftwerk, über dem er Wasser zur Kühlung eines Reaktors abwerfen sollte. Die Tageszeitung "Yomiouri Shimbun" berichtete auf ihrer Internetseite, insgesamt sollten etwa vier Militärhubschrauber des Typs CH-47 Chinook zum Einsatz kommen.
Reaktor 3: Mantel nicht ernsthaft beschädigt
Der innere Reaktormantel von Block 3 im Atomkraftwerk Fukushima Eins ist nach Regierungsangaben wahrscheinlich nicht ernsthaft beschädigt. Das sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Mittwochabend (Ortszeit). Am Vormittag hatte er noch mitgeteilt, dass der Mantel womöglich schwer beschädigt sei.
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Kernschmelze in den Fukushima Reaktoren 1 bis 3. Defekte in weiteren Kraftwerken.
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Fukushima 1 war der erste Reaktor, der explodierte. Kühlung mit Meereswasser erfolglos, Kernschmelze hat begonnen.
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Montagnacht explodierte auch Reaktor 3. Auch hier soll es eine Kernschmelze geben.
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Am Sonntag fiel auch hier die Kühlung aus. Wie es hier weitergeht ist ungewiss.
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Hier machte die Kühlung Probleme. Mittlerweile keine Gefahr mehr.
Das Fernsehen hatte Bilder gezeigt, wie stundenlang dichte Rauchschwaden von der Anlage aufstiegen. Das schwere Erdbeben vom Freitag hatte Schäden an mehreren japanischen Atommeilern zur Folge. In Fukushima kämpfen Techniker seitdem gegen eine Kernschmelze.
Techniker sind wieder im AKW
Die Techniker, die am Mittwochvormittag (Ortszeit) aus Sicherheitsgründen das schwer beschädigte japanische Atomkraftwerk Fukushima eins verlassen hatten, sind wieder in die Anlage zurückgekehrt. Die Arbeiter hätten nach ungefähr einer dreiviertel Stunde Unterbrechung ihre Arbeit zur Kühlung der Reaktoren wieder aufnehmen können, sagte ein Sprecher der Betreiberfirma Tepco.
Hatten das Kraftwerk zuvor verlassen
Zuvor hatten die Techniker vorübergehend das AKW verlassen. In der Anlage war es in Folge der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe in mehreren Reaktorblöcken zu Explosionen gekommen, große Mengen Radioaktivität wurden freigesetzt. Möglicherweise wurde ein Teil der Schutzhülle des Reaktors 3 beschädigt, im Reaktor 4 brannte es mehrfach.
Edano: Keine Gefahr außerhalb der Sicherheitszone
Im weiteren Umfeld des havarierten Atomkraftwerks Fukushima Eins besteht nach japanischen Regierungsangaben keine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit der Anrainer. Diese Angabe gelte für eine Entfernung von 20 bis 30 Kilometern um die Reaktoren, sagte der Regierungssprecher Yukio Edano am Mittwoch in Tokio.
In diesem Radius hatte die Regierung bereits zuvor die Menschen aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben sowie Fenster und Türen geschlossen zu halten. Den näheren Bereich bis 20 Kilometer rund um das havarierte Kraftwerk sollten die Menschen verlassen. Edano sagte weiter, unmittelbar am Kraftwerk sei die Strahlung konstant.