Die beiden verfeindeten Gangs besiegelten das Abkommen 'per Handschlag'.
Die verfeindeten Rockerbanden "Hells Angels" und "Bandidos" haben sich laut "stern.de" auf einen Waffenstillstand in Deutschland geeinigt. "Autorisierte Verhandlungsführer" der Clubs hätten am Pfingstmontag bei einem Treffen beschlossen, die Auseinandersetzungen sofort zu beenden. Am Mittwoch solle dies auch öffentlich "per Handschlag" in Hannover besiegelt werden.
Gebiets- und Machtansprüche
Die Anhänger beider
Gruppierungen hatten sich in den vergangenen Monaten in mehreren
Bundesländern blutige Auseinandersetzungen geliefert. Dabei kam es zu
Schlägereien und Messerangriffen. Nach Erkenntnissen der Polizei sind "Hells
Angels" und "Bandidos"
unter anderem in den Drogen- und Waffenhandel und das Prostitutionsgewerbe
verstrickt. Bei den Auseinandersetzungen geht es um Gebiets- und
Machtansprüche.
Nach Angaben von "stern.de" wollen beiden Seiten die Einigung konsequent durchsetzen. Verstöße von Mitgliedern gegen die Waffenruhe sollen von den jeweiligen Clubs bestraft werden. Dem Friedensschluss vorangegangen war demnach eine erfolgreiche "Probephase" von etwa acht Wochen, in der ein provisorisch vereinbarter Waffenstillstand zwischen den Clubs eingehalten worden war.
Polizei will weiter hart vorgehen
Polizeivertreter reagierten
zurückhaltend auf die angebliche Einigung. "Es ist uns völlig egal, wer mit
wem Frieden schließt", sagte der Sprecher des schleswig-holsteinischen
Landeskriminalamts (LKA), Uwe Keller, am Dienstag. Die Polizei werde weiter
hart gegen alle kriminellen Bestrebungen vorgehen. Schleswig-Holstein war
zuletzt ein Brennpunkt der Kämpfe zwischen "Hells Angels" und "Bandidos".
In Schleswig-Holstein hatte das Innenministerium vor kurzem zwei Ortsvereine der beiden Gruppierungen in Flensburg und Neumünster verboten. Die Rockerbanden sind auch ein Thema auf der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern, die ab Donnerstag in Hamburg tagt. Sachsen-Anhalt hatte ein bundesweites Verbot der "Hells Angels" ins Gespräch gebracht.