Von Zombieviren bis Trump-Scheidung

Hellseher haben 2021 auf ganzer Linie versagt

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Zombieviren oder Scheidung im Hause Trump: Wahrsager lagen auch 2021 wieder völlig falsch 

Viren aus Russland infizieren Menschen und verwandeln sie in Zombies. Auf der Erde schlägt ein Asteroid ein. Alle gegen das Coronavirus geimpfte Menschen sterben. An der Spitze des britischen Königshauses gibt es einen Wechsel und Melania und Donald Trump gehen getrennte Wege und lassen sich scheiden. Nach einer Auswertung der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) in Deutschland hatten Wahrsager und Hellseher auch 2021 kein gutes Jahr.

Die "Zombieapokalypse fiel aus" und auch der immer wieder prognostizierte Riesenaffe King Kong auf einer einsamen Insel blieb wie in den vergangenen Jahren im Verborgenen. "Spektakuläre Prognosetreffer waren auch 2021 nicht zu erkennen", heißt es bei der GWUP.

Im laufenden Jahr sei natürlich die Corona-Pandemie häufiges Thema gewesen. "Hier hielten sich optimistische Prognosen eines baldigen Endes der Pandemie und Warnungen vor weiteren, schlimmeren Auswirkungen in etwa die Waage", sagt der Mainzer Mathematiker Michael Kunkel. Er wertet seit rund 20 Jahren die Vorhersagen aus. Sogenannte Querdenker hätten sich mit Vorhersagen einer Abschaltung des Internets, dem Tod aller Geimpfter oder einer Sperrung der Stromversorgung in Deutschland "lächerlich" gemacht.

Sturm aufs Kapitol

Eine pauschale Kritik an Vorhersagen lehnt der Vorsitzende des Deutschen Astrologen-Verbands, Klemens Ludwig, ab. "Sie gehen nicht ergebnisoffen heran, sie differenzieren nicht", sagt er an die Adresse der GWUP. Natürlich gebe es schwarze Schafe. "Ich finde, wir liegen unglaublich gut." Er habe schon vor dem Sturm auf das Kapitol in Washington im Jänner vorhergesagt, dass Ex-US-Präsident Trump keine große Rolle mehr spielen werde.

Trotz hoher Infektionszahlen in der Corona-Pandemie sehe er auch seine Vorhersage bestätigt, dass es 2021 nicht die Dramatik in der Pandemie gebe wie im Jahr zuvor. "Die Einschränkungen sind bei weitem nicht so groß. Wir stehen weitaus besser da", sagt Ludwig. Er habe geglaubt, dass es sich mehr entspannt. Im kommenden Jahr sieht Ludwig zunehmende Spannungen weltanschaulicher Art. "Zwischen den USA und China erwarte ich deutlich schärfere Spannungen als bisher." Er sehe ein ideologisch sehr spannungsreiches Jahr, durchaus bis hin zum "Säbelrasseln".

Der GWUP zufolge wurden 2021 weit über 100 Texte aus Büchern, von Websites, aus Blogs oder Presseartikeln ausgewertet. Darunter seien auch die Vorhersagen seit Jahren bekannter Vielprognostiker gewesen, die 100 oder mehr Vorhersagen machten über King Kong, Tiere, die in Städte einfallen, Katastrophen, Weltuntergänge, das Liebesleben oder die Familienplanung von Prominenten. Eine echte Vorhersage sollte nach Angaben von Kunkel klar formuliert sein. Sie sollte enthalten, was, wann, wo passieren soll. Doch solche Prognosen seien sehr selten. So würden zum Beispiel Erdbeben in Kalifornien vorhergesagt oder Vulkanausbrüche. Kunkel: "Der auf La Palma war nicht dabei."
 

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