Der Fünfjährige überlebte als einziger das Gondel-Unglück. Das Kind fragte als erstes nach seinen verstorbenen Eltern.
Der Zustand des einzigen Überlebenden des Seilbahn-Unglücks am Lago Maggiore mit 14 Todesopfern am Sonntag verbessert sich. Der fünfjährige Bub israelischer Herkunft, der beim Unglück seine Eltern, zwei Urgroßeltern und einen zweijährigen Bruder verloren hat, muss jedoch weiterhin auf der Intensivstation des Turiner Krankenhauses "Regina Margherita"bleiben, teilten die Ärzte am Freitag mit.
"Das Kind fragt nach seinen Eltern, seine Tante und seine Großmutter bleiben immer in seiner Nähe", berichteten die Ärzte. Wegen den Frakturen könne sich das Kind noch nicht selbst ernähren. Vor dem Krankenhaus wurde ein Spruchband mit Genesungswünschen für den Buben ausgerollt.
Spendensammlung
Die Hilfsangebote für das Kind mehren sich. Die lombardische Stadt Pavia, in der die verunglückten Eltern des Buben lebten, starteten eine Spendensammlung. Marcella Severino, Bürgermeisterin des Urlaubsorts Stresa, Abfahrtsort der Seilbahn, berichtete, dass Familien den Buben adoptieren wollen.
Das tödliche Seilbahnunglück am Lago Maggiore ist offenbar durch die absichtliche Abschaltung eines Sicherheitssystems verursacht worden. Der Besitzer der Seilbahn-Betreiberfirma, der Direktor und der Einsatzleiter wurden am Mittwoch festgenommen. Die Bremsvorrichtung war Medienberichten zufolge bereits seit dem 26. April, dem Tag der Wiederaufnahme des Seilbahnbetriebs, wegen eines technischen Problems außer Betrieb. Bei dem Unglück starben Familien, junge Paare und zwei Kinder.