Elliot Rodger lief Amok. Grund: Hass auf Frauen, weil er Jungfrau war.
Ein brutaler Amoklauf schockiert die USA: Elliot Rodger tötete insgesamt sechs Menschen und verletzte 13 weitere, ehe er sich selbst getötet hat. Der irre Grund für seinen Amoklauf: der 22-Jährige hasste Frauen, weil er selbst noch Jungfrau war.
Jetzt ist ein Video der Bluttat aufgetaucht. Es zeigt wie Rodger, wie er bei einem Feinkostladen anhält. Zu diesem Zeitpunkt hat er bereits fünf Menschen getötet. Wie im Blutrausch eröffnet er sofort wieder das Feuer, tötet sein sechstes und letztes Opfer, den Studenten Christoper Martinez (20).
Kein Sicherheitsrisiko erkannt
Besonders bitter: die Eltern des Amokläufers erfuhren noch vor der Tat vom Mordplan ihres Sohnes, konnten ihn aber nicht mehr aufhalten. Bereits im April war die Polizei auf den jungen Mann aufmerksam gemacht worden. An der Universität gab es Hinweise, dass der Sohn von Hollywood-Regisseur Peter Rodger ("Die Tribute von Panem - The Hunger Games") labil sei. Allerdings konnten die Beamten kein Sicherheitsrisiko in Elliot erkennen. "Es gelang ihm offensichtlich, viele zu täuschen", sagte Sheriff Bill Brown am Sonntag dem Sender CNN.
Denoch klopfte er in der Nacht zum Samstag dann an die Tür eines Wohnheims auf dem Campus der Universität in der Kleinstadt Isla Vista. Als er nicht eingelassen wurde, habe er vor dem Wohnheim drei Frauen erschossen, sagte Brown. Anschließend fuhr Rodger in seinem schwarzen BMW über den Campus und feuerte wahllos um sich. Es kam auch zu einem Schusswechsel mit Polizisten, bevor der BMW auf ein parkendes Auto auffuhr. Zu dem Zeitpunkt hatte sich der Täter offenbar schon selbst erschossen, er hatte eine Schusswunde im Kopf.
In seinem Wagen stellte die Polizei drei halbautomatische Schusswaffen und reichlich Munition sicher. Die Waffen hatte sich der 22-Jährige auf legalem Weg besorgt, wie Sheriff Brown mitteilte. Der Täter hatte noch 400 Schuss Munition übrig. Hätte ihn die Polizei nicht gestoppt, wäre das Blutbad wahrscheinlich noch schlimmer ausgefallen.
Dem Bezirkssheriff zufolge hatte Rodger den Amoklauf über ein Jahr lang geplant und wie nach einem Drehbuch ausgeführt. Seinem 140-seitigen "Manifest" und einem am Vorabend der Tat ins Internet gestellten Video zufolge wollte er an einem "Tag der Vergeltung" zunächst in seiner Wohnung möglichst viele Menschen töten, danach gezielt Mitglieder einer Studentinnen-Verbindung erschießen und schließlich in einem Amoklauf ein Blutbad anrichten.
Schwere Vorwürfe
Die Familien der Opfer und Mitstudenten gedachten am Samstagabend auf dem Campus der Toten. Der Vater von einem getöteten Studenten, Richard Martinez, erhob dabei schwere Vorwürfe gegen die Politik. "Warum ist Chris gestorben?", fragte er. "Chris starb wegen feiger, unverantwortlicher Politiker und der National Rifle Association." Der mächtige Verband stemmt sich seit vielen Jahren gegen eine Verschärfung der Waffengesetze. "Wann wird dieser Wahnsinn enden?", fragte Martinez weiter.