Raul Castro und sein Bruder begrüßen das Wiedererstarkens Russlands.
Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Freitag zu einem eintägigen Besuch in Kuba eingetroffen. Der Kremlchef kam in der kubanischen Hauptstadt mit Staatschef Raul Castro zu offiziellen Gesprächen zusammen, wie Staatsmedien berichteten. Am Rande fand nach russischen Angaben auch ein informeller Besuch beim 87 Jahre alten Revolutionsführer Fidel Castro in dessen Haus in Havanna statt.
Präsident Raul Castro begrüßte dabei das Wiedererstarken Russlands auf der internationalen Arena. Nach dem Untergang der Sowjetunion in den 1990er-Jahren habe Russland mit Putin ab 2000 wieder an Bedeutung gewonnen, zitierte ihn das Regierungsportal Cubadebate. "Diese Stärke kommt langsam zurück und ist bereits spürbar", sagte er.
Im Mittelpunkt der Gespräche stand eine Vertiefung der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Beide Seiten unterzeichneten nach kubanischen Medienangaben rund zehn Verträge, unter anderem in den Bereichen Energie, Industrie und Gesundheit.
Kooperation
Russland sei wieder bereit, stärker und langfristig mit Kuba zu kooperieren, hatte Putin am Vortag im einem Gespräch mit der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina erklärt. Der sozialistische Karibikstaat war zu Sowjetzeiten ein enger Verbündeter Moskaus.
Erst vor einer Woche stimmte das russische Parlament dem Erlass von umgerechnet 26 Milliarden Euro Schulden zu, die Havanna noch aus Sowjetzeiten bei Moskau hatte. Einen Rest von 2,6 Milliarden Euro soll Kuba innerhalb von zehn Jahren abbezahlen.
Von Havanna aus reist Putin am Samstag nach Argentinien weiter. Am Sonntag wird er dann in Brasilien zum Finale der Fußball-WM zwischen Deutschland und Argentinien in Rio de Janeiro erwartet. Zum Abschluss seines Besuchs nimmt Putin am Treffen der aufstrebenden Wirtschaftsnationen BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) am 15. und 16. Juli in Fortaleza und Brasilia teil.