Erster Versuch mit neuem Gift-Cocktail - schockierend langer Todeskampf.
Im US-Bundesstaat Ohio ist ein Häftling mit einem nie zuvor getesteten Gift-Cocktail hingerichtet worden. Dennis McGuire (53) hatte 1989 eine junge schwangere Frau vergewaltigt und ermordet. Fünf Jahre später wurde er für das Verbrechen zum Tode verurteilt.
Bei der Hinrichtung verwendete das Gefängnis von Lucasville eine Mischung aus dem Beruhigungsmittel Midazolam und dem Schmerzmittel Hydromorphone. Die tödliche Kombination war in den USA bisher noch nie zum Einsatz gekommen.
"Ich komme in den Himmel. Dort werden wir uns wiedersehen", waren die letzten Worte des Häftlings, bevor er die erste Spritze bekam. Das war um 10.29 Uhr (Ortszeit). Gegen 10.33 Uhr habe McGuire begonnen, laut zu röcheln, berichtete die Lokalzeitung "Columbus Dispatch". Er gab Würgegeräusche von sich, während er die Hände zur Faust ballte.
Der Todeskampf von McGuire vor den Augen seiner Kinder dauerte 15 Minuten. Das Gefängnis erklärte McGuire schließlich um 10.53 Uhr (Ortszeit) für tot. "Seine Kinder und seine Schwiegertochter weinten und waren sichtlich bestürzt", schrieb die Fernsehjournalistin Sheila Gray auf Twitter.
Ohio sucht wie andere Bundesstaaten nach einem Ersatz für die bisher verwendeten Präparate europäischer Pharmaunternehmen, die den Gebrauch bei Hinrichtungen verboten haben.
McGuire hatte sich gegen die Vollstreckung des Todesurteils gewehrt, war zuletzt aber vor dem Obersten Gerichtshof gescheitert. Seine Anwälte hatten argumentiert, dass der Tod durch den Medikamentencocktail gegen das in der Verfassung verankerte Verbot einer "grausamen Bestrafung" verstoße. Die Hinrichtung McGuires war die dritte Vollstreckung der Todesstrafe in den USA seit Jahresbeginn.