Astronauten müssen das Loch nun selber flicken. Unklar ist, wie gefährlich das ist.
Astronauten der "Endeavour" haben am Samstag einen Riss im Hitzeschild am Shuttle-Bauch inspiziert. Mit Kameras und Sensoren fertigten sie dreidimensionale Aufnahmen an, nachdem beim Start am Montag Hitzekacheln gleich an mehreren Stellen beschädigt worden waren.
Schutz vor hohen Temperaturen
Der Hitzeschild soll das Shuttle auf dem Rückflug vor den enormen Temperaturen beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre schützen. Nach ersten Überprüfungen war die NASA in sechs Fällen schnell zum Schluss gekommen, dass die Schäden harmlos seien. Eine siebente Stelle, etwa 8,1 mal 6,4 Zentimeter groß, soll noch einmal inspiziert werden. Vorliegende Aufnahmen davon waren etwas unscharf, wie das Raumfahrtportal space.com berichtete.
So wurden die Bilder vom Samstag zum Kontrollzentrum nach Houston (Texas) geschickt, wo Spezialisten sie jetzt eingehend analysieren wollen. Aber die NASA machte bereits klar, dass sie keine alarmierenden Ergebnisse erwartet. "Wir sind nicht wirklich besorgt," sagte der Topmanager der Shuttle-Mission, LeRoy Cain, bereits am Freitag. "Wir sind ziemlich überzeugt davon, dass wir Entwarnung geben können, nachdem wir Daten mit höherer Auflösung erhalten haben."
Papst telefoniert ins All
Gespräch zwischen Himmel und Erde: 20 freundschaftlich-herzliche Minuten lang stand Benedikt XVI. am Samstag als erster Papst mit Astronauten im All in direktem Kontakt. Aus der Foconi-Bibliothek im Vatikan wurde der deutsche Pontifex in Ton und Bild live geschaltet mit der Weltraumstation ISS. "Ich bin sehr glücklich für diese außerordentliche Gelegenheit, mit Euch zu sprechen", begrüßte Benedikt die sechsköpfige Crew der ISS und die sechs Astronauten der US-Raumfähre "Endeavour". Die "Endeavour" hatte auf ihrem letzten Flug erst am Mittwoch an der ISS angedockt.
In dem zum größten Teil auf Englisch geführten Gespräch stellte das katholische Kirchenoberhaupt mehrere Fragen an die Crew "im Himmel" vor allem zu den Problemen der Erde. Er fragte nach den Konflikten, den Umweltveränderungen und der Zukunft des "blauen Planeten". Als erstes erkundigte sich der Papst jedoch persönlich bei dem Kommandanten der "Endeavour", Mark Kelly, nach dem Befinden seiner Frau Gabrielle Giffords. Die US-Politikerin war Anfang des Jahres in Tucson im US-Staat Arizona von einem Attentäter aus nächster Nähe in den Kopf geschossen worden und hatte nur knapp überlebt.
An der Seite des Papstes während des historischen Gesprächs zwischen Himmel und Heiligem Stuhl war neben dem Direktor der italienischen Weltraumagentur, Enrico Saggese, und dem General der italienischen Luftwaffe, Giuseppe Bernardis auch der deutsche Ex-Astronaut Thomas Reiter. Reiter (52), war 2006 als erster Europäer zu einer ISS-Langzeitmission aufgebrochen und hatte einen europäischen Rekord mit 171 Tagen im All aufgestellt.