Betroffen sind Sachsen in Deutschland sowie Teile Polens und Tschechiens
Anhaltende heftige Regenfälle und steigende Flusspegel sorgen in Teilen Deutschland, Polens und Tschechiens für Hochwasser und Überschwemmungen. In den Landkreisen Görlitz und Meißen im ostdeutschen Bundesland Sachsen wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Wie schon vor sieben Wochen bereitet die Neiße besondere Sorgen. Sandsäcke werden vorbereitet, die Deiche verstärkt kontrolliert. Feuerwehren pumpten viele überflutete Keller aus und sperrten unpassierbare Straßen. Der Personen-Nahverkehr war mancherorts eingeschränkt.
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Helfer füllen Säcke mit Sand in Zgorzelec, Polen.
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Viele Freiwillige haben sich an den Problem-Orten eingefunden.
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Das Hochwasser zieht auch viele Schaulustige an.
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Auch die Stadt Görlitz in Deutschland ist vom Hochwasser betroffen.
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In vielen Städten ist die Neiße über die Ufer getreten.
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Die Elbe hat im Moment einen Pegel von 5,20 Meter.
Deiche halten
"Die Deiche halten soweit, Evakuierungen waren nicht nötig", sagte Martina Weber, Leiterin des Görlitzer Katastrophenstabs. Die Situation ist trotz allem laut Weber bisher nicht den Überflutungen beim letzten Hochwasser vor erst sieben Wochen zu vergleichen, das den Landkreis Görlitz besonders traf. Die Flut vom 7./8. August hatte im Freistaat Schäden von rund 800 Millionen Euro verursacht, vier Menschen kamen dabei ums Leben.
Hochwasser-Alarm in Südwest-Polen
Nach heftigen Regenfällen sind die Pegelstände der Flüsse in Niederschlesien im Südwesten Polens rapide gestiegen. Die Alarmstände wurden an 21 Stellen überschritten. Besonders angespannt war die Hochwasserlage in Nähe von Görlitz, an der Grenze zu Deutschland.
Einige Dörfer und Orte wurden unterspült. Der Pegel des Flusses Miedzianka im Dreiländereck lag am Montagabend 1,40 Meter über dem Alarmstand. In Bogatynia sichern Feuerwehrleute und Einwohner seit Montag die Deiche. Anfang August war der Fluss Miedzianka nach starken Regenfällen über die Ufer getreten und hatte den Ort innerhalb von wenigen Stunden zerstört.
Überschwemmungen in Nord-Tschechien
Auch tschechische Städte und Gemeinden im Norden des Landes haben zwei Monate nach dem Sommerhochwasser erneut mit den Fluten zu kämpfen. Vor allem in der nordböhmischen Region Liberec an den Grenzen zu Sachsen und Polen wurden zahlreiche Straßen und Keller überflutet. Im Dorf Visnova mussten 28 Menschen ihre Häusern verlassen. Verzweifelte Menschen suchen Rettung mit Sandsäcken. Viele hatten es noch nicht einmal geschafft, die Schäden des Hochwassers vom Sommer zu beheben. "Ich habe solche Angst, dass es wieder so schlimm wird wie vor ein paar Wochen, das möchte ich nie mehr erleben", sagte eine weinende alte Frau im Dorf Dolny Libchava.
Die Behörden gingen am Dienstag davon aus, dass das Hochwasser diesmal weniger katastrophale Folgen haben werde. Sie hielten aber ihre Hochwasser-Warnungen für Nordböhmen und Teile Mittelböhmens zunächst aufrecht.