Pakistan

Hochwasser bleibt bis Ende August

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Die Fluten könnten weitere Städte erreichen. EU erhöhte Hilfe für die Opfer.

Die Opfer der verheerenden Flutkatastrophe in Pakistan können nicht auf eine baldige Besserung hoffen: Das Hochwasser wird bis Ende August nicht völlig zurückgegangen sein, wie Meteorologen am Mittwoch vorhersagten. Die internationale Hilfe kommt unterdessen nach einem schleppenden Beginn allmählich in Gang. UN-Sprecher Maurizio Giuliano teilte mit, dass mittlerweile mehr als die Hälfte der geforderten 459 Millionen Dollar (357 Millionen Euro) eingegangen seien.

Papst fordert Hilfe ein
Die Europäische Kommission kündigte an, ihre Hilfe für Pakistan um 30 Millionen auf 70 Millionen Euro zu erhöhen. Die zuständige Kommissarin Kristalina Georgieva erklärte, das Geld werde an die europäischen Partnerorganisationen in Pakistan fließen. Die Kommissarin reist am Montag in das Katastrophengebiet, um dort das Ausmaß der Zerstörung in Augenschein zu nehmen und Vertreter von Hilfsorganisationen zu treffen.

Papst Benedikt XVI. hat am Mittwoch zu mehr Hilfe für die Flutopfer aufgerufen. Den Betroffenen dürfe nicht die Solidarität und die konkrete Unterstützung der internationalen Gemeinschaft fehlen, erklärte der Papst laut Kathpress bei seiner Generalaudienz in Castelgandolfo.

Kein schwerer Regen diese Woche
Der pakistanische Meteorologe Arif Mahmood sagte am Mittwoch, dass die Sturzfluten sich weiter einen Weg flussabwärts bahnten. Bald könnten sie große Städte wie Hyderabad und Sukkur im Süden erreichen. Mit weiterem schweren Regen sei aber in dieser Woche nicht zu rechnen. "Das ist eine gute Nachricht für die Hilfsorganisationen, die sich an den Rettungsaktionen beteiligen", sagte Mahmood.

Die Flut hat etwa 1.500 Menschen das Leben gekostet und Zehntausende Dörfer unter Wasser gesetzt. 20 Millionen Menschen und ein Fünftel der Landesfläche sind nach Behördenangaben von der Katastrophe betroffen. Der Nordwesten litt als erstes unter den Überschwemmungen, dann rollte die Flutwelle nach Südwesten.

Anschläge trotz Hochwasser
Der Nordwesten gilt als Zentrum des Kampfs der pakistanischen Regierung gegen die Taliban und Al-Kaida. Die Aufständischen nutzen die Überforderung der Behörden und Sicherheitskräfte mit der Flut offenbar aus. Am Dienstagabend töteten Extremisten zwei Mitglieder einer Miliz bei Peshawar, die gegen die Taliban kämpft.

In der Stammesregion Khyber griffen Aufständische wenig später Polizeiwachen an. Nach einem etwa einstündigen Schusswechsel zogen sich die Angreifer zurück. Nach offiziellen Angaben wurden mehrere Extremisten getötet, aber keiner der angegriffenen Polizisten.

Medwedew bietet Hilfe an
Der umstrittene pakistanische Präsident Asif Ali Zardari reiste unterdessen zu einer Regionalkonferenz in die russische Stadt Sotschi. Dort bot ihm der russische Staatschef Dmitri Medwedew Hilfe bei der Bewältigung der Flutkatastrophe an. Zu Beginn der Flutkatastrophe war Zardari zu einer mehrtägigen Reise nach Europa aufgebrochen, was in Pakistan sein ohnehin nicht sonderlich hohes Ansehen weiter beschädigte. Sein Aufenthalt in Russland sollte nur wenige Stunden dauern.

Ebenfalls in Sotschi erwartet wurden die Präsidenten von Afghanistan und Tadschikistan. Es wurde erwartet, dass die vier Staatschefs nach dem Ende der Konferenz die internationale Gemeinschaft zu verstärkter Hilfe für Pakistan aufrufen.

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