Mehrere Tote
Hochwasser in Mitteleuropa
17.05.2010
In Tschechien, Polen und Ungarn mussten zahlreiche Häuser evakuiert werden.
Hochwasser hat in Polen und Tschechien mindestens drei Menschen das Leben gekostet und zu Verkehrsbehinderungen geführt. Auch in Ungarn haben seit Tagen andauernde Regenfälle Flüsse über die Ufer treten lassen.
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Zwei Tote in Polen
Das Hochwasser in Polen hat am Montag im
Süden des Landes zwei Todesopfer gefordert. Eine 60-jährige Frau ertrank in
Uniszowa bei Tarnow. In Maly Wisnicz östlich von Krakau starb ein etwa
45-jähriger Mann in den Fluten. Ein weiterer Mann galt als vermisst. Er war
in Przyborow bei Zywiec von der Strömung mitgerissen worden, nachdem er in
den Fluss Koszarawa gesprungen war, um seinen Sohn zu retten.
Intensiver Regen
Nach mehrtägigen intensiven Regenfällen
überschritten die Flüsse im Einzugsgebiet der Weichsel und der Oder an rund
100 Stellen die Alarmstände. In der Region wurden Straßen, Felder, Keller
und Garagen überflutet. In Schlesien kam es zu Behinderungen im Zugverkehr,
weil die Schienen unter Wasser standen. In besonders bedrohten Ortschaften
in Schlesien und Kleinpolen mussten rund 500 Menschen ihre Häuser verlassen.
Weitere 1.500 Einwohner dieser Region sollen in Sicherheit gebracht werden.
Als gefährdet galt unter anderem die oberschlesische Stadt Zabrze, wo das
Wasser durch die Schutzdämme sickerte. Die Behörden wollen 8.000 Soldaten in
die Region schicken.
Tschechien
Im Nordosten Tschechiens wurde in der Nacht auf Montag
eine 69 Jahre alte Frau nur 60 Meter von ihrem Haus in Trinec (Trzynietz)
entfernt im Flussbett der Olse (Olsa) ertrunken aufgefunden, berichtete der
tschechische Rundfunk. Dutzende Haushalte in Mähren mussten evakuiert werden.
An 13 Flüssen der Region war von den Behörden die dritte und damit höchste Stufe von Hochwasserwarnungen ausgerufen worden. Nach Angaben der tschechischen Eisenbahn mussten acht Streckenabschnitte gesperrt werden. Der Energieversorger CEZ berichtete von mehr als 10.000 Haushalten, deren Stromversorgung unterbrochen sei. Laut Wetterprognose dürften die Regenfälle bis mindestens Dienstag andauern und könnten auch in Gebirgslagen zu Problemen führen.
Auch Ungarn betroffen
In Ungarn wurden knapp 2.100 Menschen vor
allem im Nordosten des Landes vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht.
Zahlreiche Straßen wurden wegen der aus den Ufern tretenden Flüsse und Bäche
und wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Etliche Züge hatten wegen der
heftigen Windböen Verspätungen von 15 bis 40 Minuten. Mit einer Entspannung
der Lage wurde am Mittwoch gerechnet.