Nach Rettung
Höhlen-Forscher bedankt sich bei Helfern
20.06.2014
Johann Westhauser wurde in die Unfallklinik im bayrischen Murnau geflogen.
Der Albtraum ist zu Ende: Fast 12 Tage war Höhlen-Forscher Johann Westhauser schwer verletzt in der bayrischen Riesending-Höhle gefangen. Seit Donnerstag ist Westhauser wieder an der Oberfläche und hat die Strapazen nach Angaben der Bergwacht relativ gut überstanden. Am Freitag bedankte er sich in einem im Krankenhaus aufgenommenen Video bei seinen Rettern. Trotz seines überraschend guten Zustands wird es aber noch eine Weile dauern, bis er vollständig genesen ist. Aber Westhauser ist auf einem guten Weg, hat im Rettungshubschrauber sogar schon wieder Witze gemacht, berichten einige Helfer.
Zwar hat der Höhlen-Forscher noch Probleme mit dem Sprechen, aber sonst geht es ihm gut, er wusste sogar, dass die Fußball-Weltmeisterschaft läuft. Allerdings ist er nicht sehr fußballinteressiert. Seine Frau und sein Sohn weichen nicht von seiner Seite.
728 Retter, darunter 42 Österreicher, waren an der erfolgreichen Hilfsaktion beteiligt, die aber noch nicht ganz zu Ende ist. Einige Helfer sind noch in der Höhle, um MAterial abzubauen und aus der Höhle zu bringen. Nach dem Ende der Rettungskation soll die Riesending-Höhle verschlossen werden. Bayerns Innenminister Joachim Hermann: "Technisch ist es einfach und rechltich halte ich es angesichts der extremen Gefahren, die damit verbunden sind, für geboten."
Für Westhauser stehen jetzt zahlreiche Untersuchungen auf dem Programm: CT, Ultraschall und EKG. Er hatte ein Schädel-Hirntrauma erlitten, als er von einem Stein am Kopf getroffen wurde. Angesichts der hinter ihm liegenden Strapazenist er in einem "hervorragenden Zustand". Es sei eine "weitgehende Wiederherstellung" des an einem Schädel-Hirn-Trauma leidenden Patienten zu erwarten, sagte der Ärztliche Direktor der Unfallklinik im bayrischen Murnau, Volker Bühren, am Freitag
Kleines Wunder
Der Verlauf bei dem verletzten Westhauser hätte trotz der eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten in der Höhle und der sehr belastenden Bergung auch auf einer Intensivstation nicht besser sein können, sagte Bühren. Das sei so etwas wie ein "kleines Wunder".
Rettung kostet mehrere 100.000 Euro
Während sich der gerettete Höhlenforscher auf dem Weg der Besserung befindet, stellt sich die Frage nach den Einsatzkosten. Auch wenn noch keine Zahlen vorliegen, so dürfte die Summe mindestens einige 100.000 Euro betragen.