Mehrstündiger Besuch

Hollande überraschend in Afghanistan

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Französischer Präsident besuchte Truppen am Hindukusch.

Frankreichs Präsident Francois Hollande will die französischen Truppen "geordnet" und in Abstimmung mit den anderen NATO-Partnern aus Afghanistan abziehen. Der vorzeigte Abzug der Soldaten werde "in gutem Einvernehmen mit unseren Verbündeten" und in enger Zusammenarbeit mit den afghanischen Behörden erfolgen, sagte Hollande am Freitag bei einem Besuch in Afghanistan, wo er den Militärstützpunkt Nijrab in der nordöstlichen Provinz Kapisa besuchte. Dort sind die meisten französischen Soldaten stationiert.

Hollande war am Freitag in der Früh zu einem nicht angekündigten Besuch in Afghanistan eingetroffen. Der Staatschef wird unter anderem von Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian, Außenminister Laurent Fabius und Generalstabschef Edouard Guillaud begleitet. Bei dem mehrstündigen Besuch will Hollande vor allem in Afghanistan stationierte französische Soldaten treffen. Nach Angaben aus seiner Umgebung möchte er ihnen persönlich erklären, warum er einen früheren Abzug aus dem Land am Hindukusch anstrebt.

Der Sozialist Hollande hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, bis Ende 2012 alle französischen Soldaten aus Afghanistan abziehen zu wollen. Beim NATO-Gipfel am vergangenen Wochenende in Chicago bekräftigte er diese Haltung. Dies sorgte für Irritationen bei den Verbündeten, die an dem beschlossenen Fahrplan der NATO zur Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die Afghanen festhalten wollen. Demnach sollen alle Kampftruppen bis Ende 2014 vom Hindukusch abgezogen werden. Derzeit sind rund 3350 französische Soldaten in Afghanistan stationiert.

Nach Angaben des Élysée-Palastes wollte Hollande im Laufe des Tages außerdem den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai treffen. Geplant seien auch Gespräche mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen. Dazu komme eine Gedenkveranstaltung für die 83 französischen Soldaten, die seit Beginn des Militärseinsatzes am Hindukusch ums Leben kamen.

Hollande wünsche sich trotz der Truppenabzugspläne eine langfristige Zusammenarbeit, teilte der Élysée-Palast mit. Grundlage solle der Freundschafts- und Kooperationsvertrag sein, der Anfang des Jahres von Hollandes Vorgänger Nicolas Sarkozy unterzeichnet worden war

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