Auf den Philippinen
Horror-Taifun: Mindestens 10.000 Tote
10.11.2013
Rekord-Sturm "Haiyan" wird am Sonntag in Vietnam erwartet.
Durch den Rekordsturm "Haiyan" sind in der philippinischen Provinz Leyte nach Polizeiangaben mindestens 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Auf seinem Weg über das Land habe der Wirbelsturm in der Provinz eine Schneise fast völliger Zerstörung hinterlassen, sagte Polizeipräsident Elmer Soria am Sonntag. Am heutigen Sonntag sollte der Taifun in Vietnam auf Land treffen.
Der Sturm war am Freitag mit Böen von mehr als 300 Kilometern pro Stunde über den Inselstaat in Südostasien hinweggezogen und ist damit einer der stärksten Taifune, die jemals auf Land trafen. "Haiyan" befindet sich mittlerweile wieder über dem südchinesischen Meer und sollte am heutigen Sonntag in Vietnam wieder auf Land treffen. Dort wurden vorsorglich rund 100.000 Menschen evakuiert.
"Die Schäden sind überwältigend", sagte Energieminister Jericho Petilla am Sonntag im Rundfunk. Er berichtete, dass die verheerende Zerstörung den Zugang zum Katastrophengebiet behindere. Auf dem Flughafen könnten nur Militärmaschinen landen, Helfer müssten sich zu Fuß und mit Mopeds durchschlagen. Viele Ortschaften seien 48 Stunden nach dem Unwetter noch nicht erreicht worden.
Ganze Dörfer überschwemmt
In den betroffenen Küstengebieten waren ganze Dörfer überschwemmt worden. "Stellen Sie sich einen Abschnitt von einem Kilometer Breite vom Ufer aus vor, alle Hütten, einfach alles ist zerstört", sagte Innenminister Mar Roxas nach einem Besuch von Küstenorten auf Leyte. In der Stadt Tacloban mit 200.000 Einwohnern waren praktisch alle Gebäude zerstört worden, umgeknickte Strommasten und Bäume blockierten die Straßen.
Der UNO-Koordinator für Katastrophenhilfe, Sebastian Rhodes Stampa, sagte nach einem Besuch in Tacloban, er fühle sich an die Tsunami-Katastrophe vom Dezember 2004 erinnert. "Das letzte Mal, dass ich so ein Ausmaß (an Zerstörungen) gesehen habe, war nach dem Tsunami im Indischen Ozean." Damals waren bei einem Erdbeben und dem darauffolgenden riesigen Tsunami 220.000 Menschen ums Leben gekommen.
Hilfe angeboten
EU und USA boten den Philippinen Unterstützung an. "Die Europäische Kommission hat bereits ein Team entsandt, um die Behörden zu unterstützen, und wir sind bereit, Nothilfe zu leisten, wenn dies erforderlich ist", schrieb EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso am Samstag in einem Brief an den philippinischen Präsidenten Benigno Aquin Die USA stünden zur Hilfe bereit - "und unsere tief empfundenen Gebete gelten ihnen", erklärte US-Außenminister John Kerry. Die Caritas und das Österreichische Rote Kreuz riefen zu Spenden auf.
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