Hubschrauber-Abschuss

Tote US-Soldaten gehörten zu Navy Seals

06.08.2011

38 Menschen kamen beim Absturz des Hubschraubers in Afghanistan um.

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Die US-Truppen in Afghanistan haben den bisher schwersten Verlust ihres seit zehn Jahren dauernden Einsatzes am Hindukusch erlitten. Beim Absturz eines NATO-Hubschraubers wurden am Samstag 30 US-Soldaten, sieben afghanische Soldaten und ein Übersetzer getötet, wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte. Die radikal-islamischen Taliban erklärten, sie hätten den Helikopter während eines Gefechts abgeschossen. Vor zwei Wochen hatten die ausländischen Truppen damit begonnen, die Sicherheitsverantwortung an einheimische Kräfte zu übergeben.

"Keine Worte können beschreiben, wie sehr wir diesen tragischen Verlust bedauern", sagte der neue Oberkommandierende der US- und der internationalen Truppen in Afghanistan, John Allen. Für Deutschland, das ebenfalls Truppen in Afghanistan stellt, sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel dem afghanischen Präsidenten Hamid Karzai und US-Präsident Barack Obama ihr Beileid aus.

Es werde davon ausgegangen, dass die Maschine abgeschossen wurde, verlautete aus US-Regierungskreisen. Der Chinook-Helikopter stürzte am Samstag in der Provinz Maidan Wardak westlich der Hauptstadt Kabul ab. Die Taliban erklärten, sie hätten den Hubschrauber mit einer Panzerfaust getroffen. Bei den Gefechten seien auch acht ihrer Kämpfer getötet worden. Die NATO erklärte, die Absturzursache werde untersucht.

Spezialeinheit
US-Angaben zufolge handelte es sich bei einigen der getöteten Soldaten um Angehörige der Spezialeinheit, die Al-Kaida-Chef Osama bin Laden im Mai in Pakistan getötet hatte. Von den Opfern soll aber keiner an der Kommandoaktion gegen den Islamisten beteiligt gewesen sein.

Im zehnten Jahr nach dem Sturz der Taliban-Herrschaft Ende 2001 hat die Gewalt in Afghanistan einen neuen Höhepunkt erreicht. Mit den Opfern des Hubschrauber-Absturzes kamen dort in diesem Jahr mindestens 375 ausländische Soldaten ums Leben, mehr als zwei Drittel waren Amerikaner.

Die immer größeren Verluste haben in den USA eine Debatte über den Zeitplan des Abzugs der Soldaten angeheizt. Einige US-Abgeordnete fordern bereits einen schnelleren Abzug. Verteidigungsminister Leon Panetta versicherte, die USA würden ihre Mission in Afghanistan "bis zum Ende durchhalten". Die ISAF will die Sicherheitsverantwortung für das Land bis Ende 2014 an die afghanischen Behörden übergeben.

In der südlichen Provinz Helmand wurden bei einem Luftangriff der NATO nach Polizeiangaben am Freitag acht Zivilisten getötet. Der Tod von Zivilisten bei Isaf-Einsätzen hat zu wachsenden Spannungen zwischen der Regierung in Kabul und ihren westlichen Verbündeten geführt. Helmand ist einer der Schauplätze der schwersten Kämpfe des Krieges. In einigen Regionen haben weiterhin die Taliban das Sagen.
 

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