US-Hurrikan

Hunderttausende nach "Irene" ohne Strom

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"Irene" kostete Milliarden, "Katia" ist bereits im Anmarsch.

Die Zahl der Toten nach Wirbelsturm "Irene" hat sich weiter erhöht. Nach bisherigen Angaben kamen mindestens 45 Menschen in den USA ums Leben. Noch hunderttausende Menschen sind ohne Strom, im Bundesstaat Vermont müssen Städte noch aus der Luft versorgt werden. Im Staat New York dürfte der Sachschaden nach Einschätzung von Gouverneur Andrew Cuomo etwa bei einer Milliarde Dollar (rund 700 Millionen Euro) liegen. Nach Angaben der "New York Times" vom Donnerstag zog Cuomo bei einer Besichtigung des schwer getroffenen Städtchens Prattville Bilanz.

600 Häuser zerstört
Demnach zerstörte der Sturm im Staat New York mehr als 600 Häuser, sechs Städte wurden völlig überflutet, 150 Schnellstraßen beschädigt und 22 Brücken wegen Lebensgefahr für Passanten geschlossen. Nur 80 Prozent der Bevölkerung hatten am Mittwochabend (Ortszeit) - drei Tage nach der Verwüstung - wieder Strom.

"Irene" war am Wochenende als Hurrikan von den Bahamas gekommen, hatte schwere Schäden im südlicheren Bundesstaat North Carolina angerichtet und zog dann vor der Atlantikküste in den Norden. New York traf "Irene" nur noch als Tropensturm.

Hundertausende ohne Strom
In New Yorks Nachbarstaat Connecticut mussten am späten Mittwoch immer noch 300.000 Haushalte ohne Licht, Warmwasser, Kühlschränke sowie Telefon, Fernsehen und Internet auskommen. In Vermont mussten noch 13 Städte von Hubschraubern mit Hilfsmitteln versorgt werden, weil die Fluten sie weiter von den Zufahrtsstraßen abschnitten.

In New Jersey hatte der Fluss Passaic den höchsten Stand seit mehr als hundert Jahren. Straßenweise standen Häuser und Geschäfte unter Wasser. In der Industriestadt Paterson waren nach offiziellen Angaben mindestens 6.000 Bewohner von den Überschwemmungen betroffen. In Lawrence Township, einer anderen Stadt in New Jersey, wurde ein 50-Jähriger getötet, als er sein Grundstück entwässern wollte und dabei ins Abwassersystem gesogen wurde.

"Katia" im Anmarsch
Mittlerweile ist über dem Atlantik der nächste Hurrikan der Saison entstanden: Wie das US-Hurrikanzentrum (NHC) in Miami am Donnerstag mitteilte, wurde "Katia" zu einem Hurrikan der Kategorie eins heraufgestuft und zog mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern in Richtung Westen über den Atlantischen Ozean. Laut dem NHC wird "Katia" voraussichtlich weiter an Stärke zunehmen und am Wochenende zu einem "bedeutenden Hurrikan" werden. Allerdings seien die Chancen gut, dass "Katia" später gen Norden driften könnte und das US-Festland dieses Mal verschont bleibe.

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Hurrikan "Irene" über New York

Hurrikan: So wütet "Irene" an der US-Ostküste

New Yorks Bürgermeister Bloomberg hatte am Freitag zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt eine Evakuierung tieferliegender Gegenden der Stadt angeordnet. Davon sind nach jüngsten Angaben über 370 000 Menschen betroffen

Obama macht sich im Krisenzentrum ein Bild über die aktuellen Gefahren-Lage.

Der öffentliche Verkehr steht still, U-Bahnen und Busse fahren nicht, die Flughäfen sind längst dicht. USA-weit gab es schon vier Tote, zudem waren eine Million Menschen ohne Strom.

"Irene" behindert nach wie vor auch die Flugverbindungen zwischen Wien und New York. Auch der Sonntagsflug der AUA in die US-Metropole muss wegen des dort nach wie vor bestehenden Landeverbots abgesagt werden, wie eine AUA-Sprecherin der APA am Samstagabend bestätigte

Neben der Millionenmetropole wird der Hurrikan auch in US-Großstädten wie Baltimore, Philadelphia und Washington D.C. zu spüren sein. In der US-Hauptstadt gingen am Samstagmittag (Ortszeit) erste kräftige Regenfälle nieder.

Dort und in mindestens zehn Bundestaaten war zuvor vorsorglich der Notstand ausgerufen worden. Nach Angaben des US-Senders CNN sind von "Irene" rund 65 Millionen Menschen betroffen - das ist rund ein Fünftel der gesamten US-Bevölkerung.

Allein in North Carolina starben drei Menschen, zudem ein Kind in Virginia. Der Elfjährige wurde erschlagen, als in der Werftstadt Newport News ein Baum durch das Dach der Wohnung schlug.

Der US-Sender CNN berichtete, dass in North Carolina ein Autofahrer im Unwetter von der Straße abkam und einen Baum rammte. Anderswo erschlug ein Ast einen Mann. In dem Südstaat hatte der Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern in der Stunde die USA erreicht. Für rund eine Million Menschen fiel laut CNN der Strom aus.

Problematisch ist weniger die Geschwindigkeit der Windspitzen, sondern die Größe des Wirbelsturms: "Irene" bedeckt fast die gesamte Ostküste der USA und wird so länger als andere Stürme wüten.

Und er soll auch Gebiete erreichen, die mit tropischen Wirbelstürmen nicht vertraut sind: Die Megametropole New York und die Neuenglandstaaten um Boston.

Selbst Kanada wird "Irene" zu spüren bekommen. Weiteres Problem: Im Gegensatz zum gewaltigen Sturm "Gloria" 1985 wird "Irene" mit der Flut zusammentreffen.

Besonders bedroht ist Long Island, die fast 200 Kilometer lange Insel, die östlich von New York in den Atlantik ragt. Sie sollte am Samstagabend (Ortszeit) gesperrt werden, dann kann man nur noch von der Insel runter, aber nicht mehr rauf.

Wir bereiten uns auf das Schlimmste vor", sagte ein Vertreter des Countys (Landkreis). "Und das sollte jeder tun. Nehmen Sie diesen Sturm sehr, sehr ernst."

Auch ohne Bus und Bahn waren die New Yorker am Samstag trotz Regens und Schwüle noch zu Hamsterkäufen unterwegs.

Die Freiheits-Statue trotzt dem Monster-Hurrikan.

Die Straßen sind verwaist. New York gleicht einer Geisterstadt.

Nicht alle Menschen haben es vor dem Eintreffen des Sturmes nach Hause geschafft. Sie müssen ausharren, bis die Behörden Entwarnung geben.

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