Hoffnung im Krisengebiet

"Ich sehe überall nur Leichen"

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Die Straßen voller Leichen, die Hilfe kommt nur schleppend an – doch die Hoffnung lebt.

„Es ist drückend schwül hier und der Leichengestank lähmt meine Gedanken“ – ÖSTERREICH-Reporter Herbert Bauernnebel berichtet direkt aus Tacloban, der Stadt, die von Taifun „Haiyan“ komplett zerstört wurde:

Die Leichname liegen in schwarzen Säcken einfach auf der Straße, Bürgermeister Alfred Romualdez ist verzweifelt: „Man muss sich entscheiden: Entweder wir bringen Essen mit den Lkws, oder wir schaffen mit den Fahrzeugen die Leichen weg.“ Die offizielle Zahl der Toten liegt inzwischen bei 2.375, doch dabei wird es wohl nicht bleiben. Bis zu 22.000 gelten als vermisst – die Überlebenschancen sind bei null.

Babys auf Kirchenbank
ÖSTERREICH besuchte das einzige noch funktionierende Spital hier, das Eastern Visayas Regional Medical Center. Schreie hallen durch die finsteren Korridore. Das Spital hat seit dem Taifun keinen Strom, keine Medikamente.

Doch Dr. Alberto de Leon gibt nicht auf: „Die Neugeborenenstation mussten wir in die Kapelle verlegen.“ Dort liegen jetzt die Babys auf Kirchenbänken und haben Infusionsnadeln in ihren Armen. „Wir können keine Brutkästen betreiben, wir geben ihnen einfach Antibiotika.“

Wunder um Mädchen
Ein Wunder angesichts des Leids ist jenes 13-jährige Mädchen, das fünf Tage unter Trümmern überlebte und dabei neben seiner toten Familie ausharren musste, ehe es sich befreien und selbst ins Spital kommen konnte.

Und langsam können auch die Hilfsgüter verteilt werden, die sich zu Tonnen am Flughafen stapeln. Der US-Flugzeugträger „USS George Washington“ erreichte gestern mit 5.000 Soldaten und 80 Hubschraubern die Küste.

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