UNHCR-Projekt

Ikea-Hütten für Kriegsflüchtlinge

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UNO testet die ersten 50 Selbstbauhäuschen in Äthiopien, Irak und Libanon.

Ikea-Häuschen statt weiße Zelte: Für tausende Flüchtlinge könnte der Alltag bald etwas erträglicher werden, wenn sie von der Ikea-Stiftung finanzierte Selbstbauhütten beziehen. Nach dreijähriger Entwicklungszeit gab das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) am Freitag den offiziellen Startschuss für das Projekt. Die ersten 26 Do-it-yourself-Unterkünfte sind in Äthiopien eingetroffen, zwölf weitere werden im Libanon und im Irak erwartet, wie ein UNHCR-Sprecher in Genf mitteilte.

Billy-Regale
Die Häuser wurden von der philanthropischen Ikea-Stiftung mit 3,07 Millionen Euro finanziert. Und auch wenn die Selbstbauweise an Billy-Regale erinnert, wurden sie vom UNHCR in Kooperation mit der schwedischen Nichtregierungsorganisation Refugee Housing Unit entwickelt und von Hand hergestellt - nicht in Ikea-Fabriken.

Die Wände aus Plastik, das mit Solarzellen bestückte Dach aus Kunststoff, sollen sie fünf Menschen beherbergen und weit mehr Komfort als die bisherigen Zelte des UNHCR bieten. Der Aufbau dauert laut Anleitung vier Stunden - ohne Werkzeug. Dafür sollen die Hütten drei Jahre und länger stehen. Die Flüchtlingszelte halten den meist schwierigen Witterungsbedingungen in der Regel nur sechs Monate stand.

Ob sie halten, was sie versprechen, werden nun die ersten Flüchtlinge in Äthiopien und an der Grenze zum Flüchtlingsland Syrien testen. Bei Zufriedenheit will das UNHCR grünes Licht für die Massenproduktion geben, so dass die Stückpreise auf 1.000 Dollar sinken. Das wäre zwar doppelt so viel wie bei den Zelten. Doch die längere Lebensdauer - und der bessere Komfort - würden den höheren Preis aufwiegen. Ein Problem könnte allerdings das höhere Gewicht werden: Statt 60 Kilo wie die Zelte wiegen die Selbstbauhäuser 100 Kilo. Die Grundfläche ist mit 17,5 Quadratmetern gleich.

Die Zahl der Menschen, denen das Projekt helfen könnte, ist gewaltig. Mehr als 45,2 Millionen Menschen lebten 2012 nicht in ihrem Zuhause, die Mehrheit von ihnen war auf der Flucht vor Konflikten. Es war dies höchste Flüchtlingszahl seit 20 Jahren.

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