Neue Erkenntnisse

In Äthiopien entsteht doch kein sechster Ozean

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In der Afar-Senke in Äthiopien entsteht entgegen den Annahmen der Wissenschaftsgemeinschaft kein neuer Ozean.  

Zu diesem Schluss ist ein internationales Forschungsteam um eine Geologin und einen Geologen der Universität Freiburg gekommen. Das Afar-Gebiet gilt als Archetyp des Auseinanderdriftens der Kontinentalplatten, wie es die Universität Freiburg (Unifr) formuliert: An diesem Ort trennen sich die afrikanische und die arabische Erdplatte. Bisher ist man in der Wissenschaft davon ausgegangen, dass diese Bruchbewegung zu einer schrittweisen Verdünnung der Erdkruste geführt hat - und das Anfangsstadium der Entwicklung eines Ozeans bildet.

Neue Erkenntnisse

Neue Daten zu Struktur und Entstehung der Bruchbewegung bringen diese Theorie allerdings ins Wanken, wie die Unifr am Mittwoch in einer Mitteilung schrieb. Die Kruste sei noch lange nicht dünn genug, um einen Ozean entstehen zu lassen, wurde Valentin Rime vom Departement für Geowissenschaften zitiert.

Die Afar-Senke entspricht laut den Forschenden eher dem frühen Entwicklungsstadium eines sogenannten ozeanischen Plateaus wie Island. Sie sei - wie Island - durch massives Austreten von Lava vor rund 30 Millionen Jahren entstanden. Aufgrund der anhaltenden Magmazufuhr wurde ein Ausdünnen der Erdkruste trotz ihrer Dehnung verhindert, so die Forschenden.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Geology" veröffentlicht und trägt laut Unifr zu einem besseren Verständnis der Entstehung ozeanischer Plateaus bei. Letztere machen knapp drei Prozent der Erdoberfläche aus, besitzen eine dicke Kruste und liegen weniger tief als der sie umgebende Ozeanboden. Diese Gebiete spielen eine zentrale Rolle für die Meeresströmungen und die Artenverteilung.

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