Grausam ermordet

In Gaza entführter Italiener ist tot

15.04.2011

Vittorio Arrigoni wurde von unbekannter Islamistengruppe erstickt.

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Ein im Gazastreifen von mutmaßlichen Islamisten entführter Italiener ist tot. Die Leiche von Vittorio Arrigoni sei in der Nacht zum Freitag in einem leerstehenden Haus im Gazastreifen gefunden worden, bestätigten Sicherheitskreise in dem von der Hamas kontrollierten Palästinensergebiet. Der Italiener, ein Aktivist der pro-palästinensischen Internationalen Solidaritätsbewegung, sei von seinen Entführern getötet worden, als Sicherheitskräfte das Versteck gestürmt hätten.

Videobotschaft
Eine bisher unbekannte Islamistengruppe hatte am Donnerstag in einer im Internet veröffentlichten Videobotschaft behauptet, Arrigoni entführt zu haben, und mit seiner Ermordung gedroht, sollte die Hamas nicht bis Freitagnachmittag drei ihrer inhaftierten Führer freilassen.

Arrigoni sei von den Kidnappern erstickt worden, als Sicherheitskräfte rund drei Sunden nach seiner Entführung das Versteck gestürmt hätten. Zwei Täter seien festgenommen worden, nach einem dritten werde noch gesucht, sagte ein Mitglied der Sicherheitsbehörde.

Misshandelt
In der am Donnerstagabend auf YouTube veröffentlichten Videobotschaft war der Italiener mit verbundenen Augen und hinter dem Rücken gefesselten Händen zu sehen. Offensichtlich war er auch geschlagen worden.

Die Entführer gaben sich als Salafisten aus. Salafisten verstehen sich als die wahren Hüter des Islam und orientieren sich buchstabengetreu am Koran. Anhänger dieser Strömung waren schon zuvor mit der radikal-islamischen Hamas zusammengestoßen, die sie für zu moderat bei der Durchsetzung der Ziele des Islams halten.

Die Entführung Arrigonis war die erste eines Ausländers im Gazastreifen seit der Machtübernahme der Hamas vor knapp vier Jahren. Im März 2007 war der BBC-Reporter Allan Jonston in dem Palästinensergebiet ebenfalls von Salafisten verschleppt worden und erst nach 114 Tagen wieder freigekommen.

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