Parlamentswahl

Indien-Wahl: Hindu-Nationalisten von Premier Modi voran

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Nach Auszählung von einem Viertel der Stimmen nach der Parlamentswahl in Indien liegt die Partei von Premierminister Narendra Modi mit 39,9 Prozent in Führung.  

Wie die Wahlkommission am Dienstag erklärte, kommen die hindu-nationalistische Bharatiya Janata Party (BJP) und ihre Koalitionspartner auf mindestens 281 Sitze im Parlament - mehr als die 272, die für eine Mehrheit erforderlich sind. Modis Sieg fällt aber womöglich nicht so hoch aus wie angenommen.

Am Samstag war in Indien nach sechs Wochen der größte demokratische Urnengang der Welt zu Ende gegangen, bei dem mehr als 968 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen waren. Premier Modi ist auf Kurs, sich eine dritte Amtszeit zu sichern. Sein Sieg fällt aber womöglich nicht so hoch aus wie nach Schließung der Wahllokale am Samstag zunächst angenommen, wie die ersten Trends am Auszählungstag zeigten, berichteten Fernsehsender am Dienstag.

Die Opposition unter Führung der Kongresspartei von Rahul Gandhi könnte demnach auf über 200 der insgesamt 543 Sitze im Unterhause kommen und damit weit mehr als die für "INDIA" angenommenen 120. Die Nationale Demokratische Allianz (NDA) unter Führung von Modis Partei BJP steuerte auf 300 Sitze zu.

Wahl dauerte sechs Wochen

Die sechs Wochen dauernde Abstimmung war am Samstag zu Ende gegangen. Die Auszählung erfolgt am heutigen Dienstag. Zunächst wurden die Briefwahlstimmen gezählt. Erstmals durften auch ältere Menschen über 85 und Menschen mit Beeinträchtigung per Brief von zu Hause aus wählen. Hauptsächlich wurde jedoch elektronisch abgestimmt. Die Wahl war die größte Abstimmung der Welt. Gut eine Milliarde Inder und Inderinnen waren aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. 642 Millionen kamen dem nach, das entspricht einer Wahlbeteiligung von mehr als 66 Prozent. Aufgrund der Masse an Stimmberechtigten wurde die Wahl in sieben Phasen abgehalten.

Modi wäre erst der zweite Regierungschef Indiens mit einer dritten Amtszeit. Das gelang vor ihm nur Jawaharla Nehru, dem ersten Premier nach der Unabhängigkeit von Großbritannien 1947. In seinen ersten Äußerungen nach dem Ende der Wahl erklärte sich Modi am Samstag zum Sieger. "Ich kann mit Zuversicht sagen, dass die Menschen in Indien in Rekordzahl für die Wiederwahl der NDA-Regierung gestimmt haben", schrieb er auf X, ohne Belege zu nennen.

Am Markt kamen die Trends nicht gut an. Die Indizes NIFTY 50 und S&P BSE Sensex gaben jeweils zwei Prozent nach. Auch die Währung Rupee fiel zum Dollar. Am Montag hatten die Märkte aufgrund des vermuteten deutlichen Siegs von Modi noch zugelegt. Sie rechneten mit einer Zweidrittel-Mehrheit für die NDA.

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