Der Fall erinnert an Amstetten: Ein Inzest-Drama schockt Brasilien. Ein Arbeiter sperrte 12 Jahre lang seine Tochter in einer Dschungelhütte in, vergewaltigte sie immer wieder. Sieben Kinder entstanden durch den brutalen Missbrauch. Er soll auch eine Enkelin missbraucht haben.
Ein Landarbeiter soll in Brasilien seine Tochter mehr als 16 Jahre lang sexuell missbraucht und sieben Kinder mit ihr gezeugt haben. Der 54-Jährige wurde festgenommen und gestand nach Medienangaben von Donnerstag bereits, sich an seiner heute 28-jährigen Tochter vergangen zu haben. Eine anonyme Anzeige brachte die Polizei auf die Spur von Jose Agostinho P., dem Vergewaltigung, Misshandlung und Freiheitsberaubung vorgeworfen wird.
Hütte war Gefängnis
Der Mann hielt die Tochter und
deren Kinder in einer kleinen Strohhütte ohne fließendes Wasser und Strom
bei Pinheiro im nordöstlichen Bundesstaat Maranhao gefangen. Der nächste
Nachbar wohnte etwa einen Kilometer entfernt. Der Fall weckte in den
brasilianischen Medien Erinnerungen an den Skandal von Amstetten (NÖ) im
April 2008: Dort hatte Josef F. seine Tochter 24 Jahre missbraucht und
sieben Kinder mit ihr gezeugt. Er wurde im vergangenen Jahr zu lebenslanger
Haft verurteilt.
Die brasilianischen Polizisten fanden bei ihrem Eintreffen an der ärmlichen Hütte eine desolate Situation und völlig verstörte Kinder vor. "Als wir ankamen, hatten sie alle Angst", sagte die Polizistin Adriana Costa Meireles. "Sie haben den Ort nie verlassen. Es war schwierig, sie zu überzeugen, ins Auto zu steigen. Sie sprachen kaum."
Kinder unterernährt
Die vier bis zwölf Jahre alten Kinder
waren unterernährt und hatten zum Teil keine Kleider. Die Polizei sprach von "menschenunwürdigen"
Umständen. Das siebente Kind hatte die Tochter erst vor etwa zwei Monaten
zur Welt gebracht. Das Baby wurde an eine andere Familie weitergegeben. Der
Vater soll die Tochter und deren Kinder bedroht haben, damit sie den Ort
nicht verlassen.
"Monster von Maranhao"
Ob die Tochter das einzige
Opfer des Mannes war, den lokale Medien als "Monster von Maranhao"
bezeichneten, war zunächst unklar. Ihm wird vorgeworfen, auch ein etwa
fünfjähriges "Enkelkind" missbraucht zu haben. Zudem
soll der Mann, der bereits am Dienstag festgenommen worden war, ein weiteres
Kind mit seiner anderen Tochter gezeugt haben. Dieser soll aber vor Monaten
bereits die Flucht gelungen sein.