Kein Ende der Gewalt

Irak: Mindestens 61 Tote bei Anschlagsserie

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Angriffe auf Märkten zweier Städte nördlich von Bagdad.

Bei einer Anschlagsserie im Irak sind am Montag nach Angaben von Sicherheitskräften und medizinischem Personal mindestens 61 Personen getötet worden. 29 davon kamen bei einer Anschlagsserie in der nördlichen Stadt Mossul ums Leben.

Anschläge auf verschiedene Märkte im Land

Die Anschläge ereigneten sich auf Märkten in der mehrheitlich schiitischen Stadt Judaida al-Shat in der Unruheprovinz Diyala nördlich der Hauptstadt Bagdad sowie in Taji im Norden Bagdads, wie ein Polizeioffizier und ein Arzt sagten. Zu den Angriffen bekannte sich zunächst niemand.

Im etwa 50 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Judaida al-Shat kam es zu insgesamt drei Anschlägen auf einen Obst- und Gemüsemarkt. Den Angaben zufolge zündete ein Selbstmordattentäter seinen Sprengsatz etwa zeitgleich mit der Explosion zweier Autobomben. Zum Zeitpunkt der Attacken herrschte gerade reger Betrieb auf dem Obst- und Gemüsemarkt. 53 Menschen wurden verletzt. Judaida al-Shat liegt westlich der als besonders gefährlich geltenden Stadt Baquba.

Autobombe in der Nähe eines Fischmarktes
Auch nahe Taji explodierte am Montag eine Autobombe in der Nähe eines Fischmarktes. Zu den Anschlägen in beiden Orten bekannte sich zunächst niemand. Häufig attackieren jedoch sunnitische Extremisten mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida Einrichtungen der schiitischen Mehrheitsbevölkerung.

"Al-Kaida steht hinter diesem Terroranschlag", sagte der in Judaida al-Shat verletzte Gemüseverkäufer Mohammed al-Saidi der Nachrichtenagentur AFP. Die extremistische Gruppe versuche "in unserer Region religiösen Hass zu säen, obwohl wir in perfekter Harmonie mit den Sunniten leben."

Angst vor Aufflammen eines konfessionellen Konflikts

Der Irak war zuletzt Schauplatz einer zunehmenden Zahl von Anschlägen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden allein im Mai 1.045 Menschen getötet und weitere 2.397 verletzt. Die irakischen Behörden zählten 681 Tote und 1.097 Verletzte. Nach beiden Zählungen war der Mai der Monat mit den meisten Todesopfern durch Anschläge seit dem Jahr 2008.

Die Häufigkeit der Anschläge in den vergangenen Wochen führte zu Befürchtungen vor einem Wiederaufflammen des konfessionellen Konflikts der Jahre 2006 und 2007. Der Chef der UNO-Mission im Irak, Martin Kobler, warnte kürzlich, der Irak sei "kurz davor zu explodieren". Der Irak wird derzeit zudem von einer politischen Krise gelähmt; für weitere Instabilität sorgen Protestaktionen der sunnitischen Minderheit.
 

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