IS-Hochburg
Irakische Armee nahm Osten von Mosul ein
23.01.2017
Die Stadt wird derzeit vom Tigris in zwei Hälfte geteilt.
Drei Monate nach dem Beginn der Großoffensive auf die IS-Hochburg Mosul hat die irakische Armee den Osten der Großstadt komplett erobert. Das verkündete das Verteidigungsministerium in Bagdad am Montag. Der Erklärung auf der Internetseite der Behörde zufolge wird in Kürze mit einer Stellungnahme von Regierungschef Haidar al-Abadi gerechnet.
Erfolge
In den vergangenen Tagen waren die Regierungskräfte in Ost-Mosul weiter gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorgerückt und hatten mehrere Viertel eingenommen. Jihadisten waren zuletzt nur noch in einigen wenigen Gebieten im Nordosten der Stadt präsent.
Die irakische Armee und mit ihnen verbündete Milizen und kurdische Kämpfer hatten die Offensive auf Mosul Mitte Oktober aus mehreren Richtungen begonnen und die Großstadt schnell eingekreist. Unterstützt werden die Kämpfer von Luftangriffen der US-geführten internationalen Koalition sowie hinter der Front von Hunderten Militärberatern. Rund 100.000 irakische Soldaten, schiitische Milizen und kurdische Kämpfer sind an der Offensive beteiligt. Mosul ist die letzte Bastion des IS im Irak.
Sollten die Extremisten die Großstadt komplett verlieren, wären sie in dem Krisenland militärisch weitgehend besiegt. Allerdings beherrscht der IS noch immer große Gebiete im Nachbarland Syrien.
Heftiger Widerstand
Die Terrormiliz setzt im Kampf gegen die Angreifer vor allem Selbstmordattentäter und Scharfschützen ein und leistete damit heftigen Widerstand. Nach schweren Verlusten kam die Offensive der Regierung und verbündeter Kräfte im Dezember erstmals weitgehend zum Erliegen. Nach einer Umgruppierung der Truppen kam der Vormarsch allerdings wieder in Gang.
In der nächsten Phase der Schlacht um Mosul sollen die Bezirke westlich des Flusses Tigris eingenommen werden. Viele Beobachter schätzen die Befreiung dieses Teils der Stadt von der IS-Herrschaft als noch aufwendiger ein. Die Gefechte in der ehemaligen Millionenstadt werden deshalb voraussichtlich noch einige Wochen andauern.