Entsetzen über geheime Hinrichtung

Iran: Bub (15) tötet Vergewaltiger - Hinrichtung

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Sajad Sanjari erstach als 15-Jähriger einen Mann, der ihn vergewaltigen wollte.  

Der Iran hat nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International Anfang der Woche einen bei der Tat noch Minderjährigen hingerichtet. Sajad Sanjari wurde demnach vor elf Jahren als 15-Jähriger verhaftet und 2012 zum Tode verurteilt. Am Montag soll er "geheim" - ohne das Wissen seiner Familie - erhängt worden sein. Das sei laut internationalem Recht "absolut verboten", kritisierte Amnesty am Donnerstag in einer Aussendung.

"Der Vollzug der Todesstrafe bei Menschen, die zum Zeitpunkt der Tatbegehung unter 18 waren, ist nach internationalem Recht absolut verboten und stellt einen grausamen Angriff auf die Rechte der Kinder dar", betonte Diana Eltahawy, Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika bei Amnesty International. Mit der geheimen Vollstreckung der Todesstrafe hätten die iranischen Behörden "erneut demonstriert, wie völlig grausam ihr Jugendgerichtssystem ist".

Akt der Selbstverteidigung

Der zum Zeitpunkt der Tat 15-jährige Sanjari wurde im August 2010 verhaftet, weil er einen Mann mit einem Messer getötet hatte. Laut Amnesty sagte er aus, dass der Mann ihn vergewaltigen habe wollen und die Messerstecherei deshalb ein Akt der Selbstverteidigung war. Die vergangenen rund zehn Jahre saß der junge Mann in der Todeszelle im Gefängnis in Dizelabad.

Amnesty weiß von über 80 weiteren Fällen im Iran, in denen Menschen in der Todeszelle für Verbrechen sitzen, die sie begangen haben als sie noch Kinder waren. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Organisation zumindest drei Menschen für Taten hingerichtet, die sie begangen hatten als sie unter 18 waren. Seit dem Jahr 2005 sollen es zumindest 95 Fälle gewesen sein, wobei die Dunkelziffer höher sein dürfte. Damit ist der Iran das einzige Land weltweit, das solche Todesstrafen exekutiert.
 

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