Am Atomkraftwerk Nushehr gab es laut offiziellen Angaben keine Schäden.
Bei einem Erdbeben der Stärke 5,7 in der Nähe des iranischen Atomkraftwerks Bushehr
sind am Donnerstag mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Fast 200 weitere seien bei dem Erdstoß nahe der Küste des Persischen Golfs verletzt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf Behördenangaben. An dem Atomkraftwerk gab es nach Angaben eines Sprechers keine Schäden.
"Keine Sorgen"
"Das AKW in Bushehr arbeitet normal, außerdem ist die Anlage so gebaut, dass es auch gegen starke Beben resistent ist und es daher keinerlei Sorgen geben sollte", sagte deren Sprecher Behrus Kamalwandi der Nachrichtenagentur ISNA. Das Kraftwerk Bushehr liegt im Südwesten des Landes an der Küste des Persischen Golfs. Es wurde 2011 als erstes iranisches Atomkraftwerk ans Netz angeschlossen.
Das Epizentrum des Bebens lag den Angaben zufolge nahe der 60 Kilometer von Bushehr entfernten 100.000-Einwohner-Stadt Borasjan. Medienberichten zufolge wurden bei dem Erdstoß rund 250 Gebäude zerstört. Der örtliche Gouverneur Aliresa Chorani sagte, Häuser und Strommasten seien beschädigt worden. Rettungskräfte seien in der Unglücksregion im Einsatz.
Seit 2011 in Betrieb
Das mithilfe Russlands errichtete Atomkraftwerk wurde im Herbst 2011 in Betrieb genommen. Im Iran gibt es häufig Erdbeben, weil dort mehrere tektonische Platten aufeinandertreffen. Im Dezember 2003 waren bei einem Beben in der südöstlichen Stadt Bam 26.000 Menschen ums Leben gekommen - ein Viertel der dortigen Bevölkerung. Im August 2012 starben in der Nähe der Stadt Täbris im Nordwesten des Landes bei zwei Beben der Stärke 6,2 und 6,0 insgesamt 306 Menschen.
Schon im April dieses Jahres gab es in der Provinz ein Erdbeben, bei dem mehr als 30 Menschen ums Leben kamen. Auch damals waren am AKW keine Schäden gemeldet worden.