Bemühungen zur Entwicklung von Kernwaffen hätten sich "ein bisschen" verzögert.
Der Iran wird nach Einschätzung eines führenden US-Generals in diesem Jahr nicht in der Lage sein, eine Atomwaffe zu bauen. Der Chef des Central Command der US-Streitkräfte, David Petraeus, sagte vor Vertretern des Senats in Washington, offenbar hätten sich die iranischen Bemühungen zur Entwicklung von Kernwaffen "ein bisschen" verzögert. Die US-Regierung schließe eine militärische Option im Iran zwar weiter nicht aus, sie konzentriere sich jedoch auf verschiedene Formen von Sanktionen, um einen Kurswechsel des Iran zu erreichen.
Atomwaffenprogramm
Die Äußerungen von Petraeus untermauerten die
Botschaft der Regierung von Präsident Barack Obama an Israel und die
Alliierten am Golf, dass noch Zeit ist, den Iran von seinem
Atomwaffenprogramm abzubringen. Der Iran hat stets bestritten, nach
Atomwaffen zu streben. Israels Armeechef General Gaby Ashkenazi hatte
unlängst während eines USA-Besuches den Iran als wichtigste Bedrohung für
den Weltfrieden bezeichnet und die internationale Gemeinschaft aufgefordert,
im eigenen Interesse gegen das iranische Atomprogramm vorzugehen.
US-Generalstabschef Admiral Michael Mullen hatte in Israel Bedenken gegen
einen möglichen militärischen Angriff auf den Iran geäußert.
Zwei Drittel der Israelis hatten sich in Umfragen für einen präventiven Angriff auf Irans Atomanlagen ausgesprochen. 1981 hatte Israel mit einem spektakulären Lufteinsatz den mit französischer Hilfe errichteten irakischen Atomreaktor "Osirak" zerstört. Der frühere Chef der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), Mohamed ElBaradei, hatte vor verhängnisvollen Folgen eines etwaigen israelischen Militärschlags gegen Nuklearanlagen im Iran gewarnt: "Es wäre völlig verrückt, den Iran anzugreifen. Das würde die Region in einen einzigen großen Feuerball verwandeln, und die Iraner würden sofort mit dem Bau der Bombe beginnen" - mit "der Unterstützung der gesamten islamischen Welt", hatte der Ex-IAEO-Chef gesagt.