Machtwechsel

Iran: Rohani wird neuer Präsident

15.06.2013

Erforderliche Mehrheit schon im ersten Durchgang. Innenminister bestätigt Wahlsieg.

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© Reuters
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Im Iran hat der Kandidat des Reformlagers, Hassan Rohani, mit 50,68 Prozent der Stimmen die Präsidentenwahl gewonnen. Das teilte das Innenministerium in Teheran am Samstag mit. Damit erzielte der 64-Jährige bereits im ersten Durchgang die erforderliche absolute Mehrheit.

Insgesamt hatten sich sechs Kandidaten um die Nachfolge des bisherigen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad beworben, der gemäß Verfassung nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte.

Der als gemäßigt geltende Rohani war früher Chefunterhändler in den Atomgesprächen mit dem Westen. Als Präsident will er ein Ende der internationalen Isolierung des Landes erreichen. Der Westen verdächtigt den islamischen Staat, unter dem Deckmantel der zivilen Forschung an Atomwaffen zu arbeiten.

Rohanis Wahlslogan war Besonnenheit und Hoffnung. Nach acht Jahren Ahmadinejad soll nach seinem Willen sowohl innen- als auch außenpolitisch ein frischer Wind wehen.

Auf dem zweiten Platz landete deutlich abgeschlagen Teherans konservativer Bürgermeister Mohammad Bagher Ghalibaf mit etwa 15 Prozent. Der aktuelle Atomunterhändler Saeed Jalili, der als Kandidat des Geistlichen Oberhaupts Ayatollah Ali Khamenei gehandelt wurde und als möglicher Favorit galt, kam mit 11,4 Prozent auf den dritten Platz. Der langjährige Kommandeur der Revolutionsgarden, Mohsen Rezai, erhielt 11,3 Prozent. Der langjährige Außenminister Ali Akbar Velayati und der frühere Ölminister Mohammad Gharazi lagen mit weniger als zehn Prozent abgeschlagen zurück.



 

 
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