Militärfluggerät wolle Bereich um Natanz eindringen.
Der Iran hat nach eigenen Angaben eine israelische Drohne in seinem Luftraum abgeschossen. Nach Angaben der Revolutionsgarden vom Sonntag wurde die Aufklärungsdrohne von iranischen Raketen getroffen, kurz bevor sie die Atomanlage Natanz im Zentraliran habe erreichen können. Israel wollte den Bericht nicht kommentieren.
Die Revolutionsgarden werteten den angeblichen Angriff in einer Erklärung als "einen weiteren Beweis für die Kriegstreiberei des zionistischen Regimes (Israel) und seine kriminelle Mentalität". Die Revolutionsgarden sähen es als ihr legitimes Recht an, auf den "kriegerischen Akt" zu antworten. Eine Sprecherin der israelischen Armee sagte dazu in Tel Aviv auf Anfrage, Israel äußere sich nicht zu ausländischen Medienberichten.
Israel fühlt sich wie kein anderes Land durch das iranische Atomprogramm bedroht und fordert vom Iran seit langem die völlige Aufgabe der Fähigkeit, Atomwaffen zu entwickeln und zu bauen. Der Iran pocht im Gegenzug auf sein Recht zur friedlichen Nutzung der Kernenergie.
In der Erklärung wurde nicht erwähnt, wann genau die Drohne abgeschossen wurde und wie die Revolutionsgarden feststellen konnten, dass es sich um eine israelische Drohne gehandelt habe. Laut der Nachrichtenagentur Reuters könnte Israel bei einer solchen Mission die Spionagedrohne Heron eingesetzt haben, die von israelischen Militärs als mögliches Mittel zur Überwachung des Iran bezeichnet worden ist.
Die Garden des Regimes hatten im Dezember 2011 behauptet, eine US-Drohne des Typs RQ-170 an der Grenze zu Afghanistan abgefangen zu haben. Nach Angaben aus Washington war die Drohne damals aber abgestürzt. Alle Forderungen der USA auf Rückgabe der Wrackteile der unbemannten Maschine wurden bis jetzt von Teheran abgelehnt.
Die neue Nachricht über einen Drohnenabschuss kommt wenige Tage vor der nächsten Runde der Gespräche zwischen der EU und dem Iran über das Atomprogramm Teherans. Irans Außenminister Mohammed Javad Zarif will am 1. September in Brüssel die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton treffen. Am Rande der UN-Vollversammlung in New York sollen die Verhandlungen Teherans mit den fünf UN-Vetomächten (USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich) sowie Deutschland dann auf Außenministerebene fortgesetzt werden.
Am Samstag war bekannt geworden, dass der Iran bis auf Weiteres eine Inspektion der Militäranlage Parchin im Südosten Teherans durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) verweigert. Die IAEA habe Parchin schon besichtigt und nichts Illegales gefunden, sagte Verteidigungsminister Hussein Dehghan nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim. "Daher besteht auch derzeit keine Veranlassung für eine weitere Inspektion."
Westliche Geheimdienste vermuten, dass in Parchin Tests zur Entwicklung von Atomsprengköpfen gemacht wurden. Der Iran bestreitet dies. Die IAEA fordert schon lange Zugang zu der Anlage.
Am Montag hatte IAEA-Chef Yukiya Amano nach seiner Rückkehr aus Teheran noch mitgeteilt, der Iran verhalte sich bei Fragen zum Atomprogramm kooperativ. Die Regierung in Teheran habe der IAEA Informationen übermittelt, die helfen könnten, auf eine friedliche oder militärische Dimension des Atomprogramms zu schließen. Details will Amano beim Gouverneursrat im September in Wien mitteilen.
Die IAEA und Teheran hatten im vergangenen Jahr begleitend zu den Atomverhandlungen zwischen der internationalen Gemeinschaft und dem Iran ein Abkommen für weitreichendere Inspektionen in dem Land abgeschlossen. Dabei soll nach dem Willen des Westens auch deutlich werden, ob der Iran in der Vergangenheit an Atomwaffen forschte.