Ahmadinejad bekräftigt das Recht Irans auf Nuklearpolitik.
Der Iran hat im Rahmen seines umstrittenen Atomprogramms nach eigenen Angaben erfolgreich Zentrifugen der dritten Generation entwickelt und getestet. Sie könnten Uran weitaus schneller anreichern als die bisher in der Atomanlage in Natanz verwendeten Zentrifugen, sagte der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, am Freitag bei einer Zeremonie am Tag der Nuklearenergie.
Die Kaskaden von Zentrifugen würden Uran-235 nun sechsmal schneller aus dem Uranhexafluoridgas filtern können als das bisher möglich sei, hieß es weiter erklärend. "Unser Ziel ist es, die Zahl der Zentrifugen auf 60.000 zu erhöhen", sagte der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad dazu. Salehi hatte im Dezember vergangenen Jahres angekündigt, die neuen Zentrifugen sollten bis März 2011 betriebsbereit sein.
Nach Schätzungen der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO/IAEA) verfügt Teheran in Natanz derzeit über 8.600 Zentrifugen. Mit ihnen seien bisher etwa zwei Tonnen leicht angereichertes Uran produziert worden. Der Westen verdächtigt den Iran, heimlich an Atomwaffen zu bauen, und arbeitet derzeit an neuen Sanktionen. Teheran betont dagegen den rein zivilen Charakter seines Atomprogramms.
Ahmadinejad bekräftigte bei einer Ansprache anlässlich des Tages der Nuklearenergie das Recht des Landes auf seine Atompolitik. Der Iran sei eine "Nuklearmacht, ob es seine Feinde nun akzeptieren oder nicht", sagte er. "Wir sind gegen die Atombombe, wir halten Atomwaffen für unmenschlich." Drohungen seitens der internationalen Gemeinschaft würden den Iran nur darin bestärken, seine Nuklearpolitik fortzusetzen.
In New York unternahmen die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates und Deutschland unterdessen einen Anlauf zu neuen Sanktionen. Eine am Donnerstag gestartete Gesprächsreihe sollte noch am Freitagnachmittag (Ortszeit) fortgesetzt werden. Nach den UN-Botschaftern wird zunächst auf Expertenebene beraten. Während die USA sowie Großbritannien, Frankreich und Deutschland rasche Sanktionen fordern, hatten Russland und China bis vor kurzem neue Strafmaßnahmen gegen den Iran abgelehnt. Inzwischen liegt den sechs Staaten ein Papier vor, das Grundlage für eine Resolution sein könnte. Über den Inhalt wurde aber nichts bekannt.
Der UN-Sicherheitsrat verhängte in den vergangenen Jahren bereits dreimal Sanktionen gegen den Iran, weil Teheran sich der Aufforderung zum Stopp der Uran-Anreicherung widersetzte. Anfang Februar begann der Iran dennoch mit der Produktion von auf 20 Prozent angereichertem Uran, nachdem ein Kompromiss mit der IAEA über eine Anreicherung im Ausland gescheitert war. Teheran beharrte wiederholt darauf, das Uran für einen medizinischen Forschungsreaktor in Teheran zu benötigen.