Händlerverband will Verbreitung 'fremder Kulturen' verhindern.
Teheran. Herzballons, Teddybären, rote Rosen: Trotz eines teilweisen Verkaufsverbots zum Boykott westlicher Traditionen haben sich die Bewohner Teherans an dem im Iran beliebten Valentinstag mit zahlreichen Liebes-Accessoires eingedeckt. Einige Verkäufer befestigten in der iranischen Hauptstadt Herzballons an Straßenschildern, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP am Freitag berichteten.
Ein Händlerverband hatte Geschäftsbesitzern zuvor "wie in den vergangenen Jahren" den Ballonverkauf zum Valentinstag verboten. Doch Straßenverkäufer bahnten sich mit roten Rosen ihren Weg durch Verkehrsstaus in der Hauptstadt, manche Händler verwandelten Autorücksitze kurzerhand in illegale Verkaufsstände. In mehreren Stadtvierteln waren Geschäfte üppig mit roten Herzen, Girlanden und weiterer Valentinstags-Deko geschmückt.
Noch am Donnerstag hatte Hossein Dokmetschi, der Präsident des Verbandes der Teheraner Kurzwarenhändler, vor einem Verkauf von Valentinstags-Geschenken gewarnt. "Mit dem Verkauf von Luftballons einer bestimmten Farbe und mit einem speziellen Thema können fremde Kulturen propagiert werden", meinte er nach Angaben der Nachrichtenagentur Mehr. Ein solcher Verkauf müsse "gestoppt werden" und Händler müssten dies respektieren, hieß es weiter. Er kritisierte zudem andere Händlerverbände, die Geschäfte mit dem Valentinstag machten.