Im Jahr 2017

Irrer Kim baut Atomwaffenarsenal aus

27.12.2016

Geflüchteter Viza-Botschafter warnt vor Vorstoß im kommenden Jahr.

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© APA/AFP/KCNA/KNS
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Nordkorea plant nach den Worten eines ranghohen Dissidenten im kommenden Jahr einen entscheidenden Vorstoß zum Ausbau seines Atomwaffenprogramms. Der ehemalige nordkoreanische Vize-Botschafter in London, Thae Yong Ho, sagte am Dienstag bei seiner ersten Pressekonferenz seit seiner Flucht im August, Pjöngjang wolle das Zeitfenster der bevorstehenden Machtwechsel in den USA und in Südkorea nutzen.

Staatschef Kim Jong-un habe beim Parteitag im Mai die Anweisung ausgegeben, die nukleare Entwicklung des Landes bis zum Ende des Jahres 2017 zu "vollenden".

"Hauptzeit für nukleare Entwicklung"

"Angesichts der Präsidentschaftswahlen in Südkorea und der Übergangsphase der Regierung in den USA sieht der Norden 2017 als Hauptzeit für die nukleare Entwicklung", sagte Thae. Die nordkoreanische Regierung rechne damit, dass die mit innenpolitischen Umbrüchen beschäftigten USA und Südkorea dann nicht zu militärischen Maßnahmen in der Lage seien.

Nach Einschätzung Thaes wird Kim keinesfalls das Atomwaffenarsenal seines Landes aufgeben. Kein finanzielles Angebot könne hoch genug sein, um den nordkoreanischen Machthaber dazu zu bringen. Kim wolle mit den USA aus der Position eines Führers eines Atomwaffenstaates verhandeln. Washington hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, es nicht hinzunehmen, dass Nordkorea zu einem Atomwaffenstaat wird.

Atomtests intensiviert

Das international isolierte Nordkorea hatte unter Missachtung von UN-Resolutionen in diesem Jahr seine Tests mit Atomwaffen und ballistischen Raketen intensiviert. Anfang des Jahres gab das Land seinen insgesamt vierten Atomwaffentest bekannt, im September folgte dann der fünfte und bisher massivste. Außerdem gab es in diesem Jahr bereits rund 20 Tests mit ballistischen Raketen.

Nach US-Angaben ist das Land inzwischen in der Lage, Mittelstreckenraketen mit atomaren Sprengköpfen zu bestücken und abzufeuern. Allerdings schafften es die Nordkoreaner noch nicht, die Rakete in die Erdatmosphäre zurückkehren zu lassen und auf ein Ziel zu lenken.

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