Nordkorea feierte den Jahrestag der Armeegründung mit einer Machtdemonstration.
Nordkorea hat anlässlich des 85. Jahrestags der Gründung seiner Armee nach Angaben aus Südkorea eine großangelegte Militärübung abgehalten. Es sei die größte jemals vorgenommene Übung in Nordkorea gewesen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag unter Berufung auf Regierungskreise.
In einem Kommentar der staatlichen nordkoreanischen Zeitung "Rodong Sinmun" wurde die Schlagkraft der Armee mit ihren "verschiedenen Präzisions- und Miniatur-Kernwaffen" gelobt. Die Armee stehe bereit, "die Geschichte der amerikanischen Ränkespiele und atomaren Erpressung zu Ende zu bringen".
Die Übung fand demnach in der Hafenstadt Wonsan statt und soll von Machthaber Kim Jong-un überwacht worden sein. Es war befürchtet worden, dass Nordkorea einen weiteren Atom- oder Raketentest anlässlich des Jahrestags vornehmen könnte. Derartige Tests finden üblicherweise morgens statt, bis zum Nachmittag gab es aber keine entsprechende Meldung.
Spannungen zugenommen
Im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm hatten die Spannungen zwischen Nordkorea mit Südkorea und den USA zuletzt zugenommen. US-Präsident Donald Trump warnte wiederholt, notfalls im Alleingang gegen Nordkorea vorzugehen. Als Drohgebärde entsandte er einen US-Flugzeugträgerverband vor die Koreanische Halbinsel, der dort nach einem Umweg über Australien bis Ende April eintreffen und an Militärübungen mit Südkorea teilnehmen soll.
Am Dienstag legte indes das US-Atom-U-Boot "USS Michigan" im südkoreanischen Busan an. Nach südkoreanischen Armeeangaben soll das U-Boot aber nicht an Militärübungen beteiligt werden.
In den Gewässern westlich der Halbinsel hielt Südkoreas Marine eine Übung ab. Am Freitag soll sich nach Angaben der US-Regierung der UNO-Sicherheitsrat in einer Sondersitzung mit Nordkoreas Atomprogramm beschäftigen.
USA drohen mit Präventivschlag
Die USA und ihre Verbündeten Japan und Südkorea wollen im Konflikt um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm mehr Druck auf den kommunistischen Staat ausüben. Die Chefunterhändler der drei Länder für die seit 2009 eingefrorenen Mehrparteien-Gespräche mit Nordkorea forderten das Land bei einem Treffen am Dienstag in Tokio auf, sein Atom- und Raketenprogramm aufzugeben. Zudem einigten sie sich nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo darauf, China zu drängen, seinen Einfluss auf Nordkorea zu nutzen.
Nordkorea warnte unterdessen vor schweren Konsequenzen im Fall eines Präventivschlags der USA. In der Parteizeitung "Rodong Sinmun" war von einer "brutalstmöglichen Bestrafung am Himmel, an Land, auf See und Unterwasser ohne Vorwarnung" die Rede.