Alle Zeichen würden auf Fortschritte Nordkoreas im Atomwaffen-Bereich hindeuten.
Nordkorea hat nach Ansicht der UNO sein Nuklearprogramm zuletzt deutlich ausgebaut. Das Land habe die Größe einer Anlage, in der Urananreicherung vermutet wird, in den vergangenen Jahren verdoppelt, sagte der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO/IAEA), Yukiya Amano, am Montag (Ortszeit) dem "Wall Street Journal".
Der japanische Diplomat stützt sich dabei auf Satellitenbilder. Experten der UNO-Behörde mit Sitz in Wien dürfen nicht in das abgeschottete Land einreisen.
Atomversuche
Die Situation habe sich zuletzt noch verschlechtert, attestiert Amano. Nordkorea habe seine Kapazitäten sowohl bei der Plutoniumproduktion als auch bei der Anreicherung von Uran deutlich ausgeweitet. "Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Nordkorea Fortschritte macht, so wie sie es selbst verkünden."
Pjöngjang hatte im vergangenen Jahr zwei Atomversuche und mehr als 20 Raketentests durchgeführt. Die Weltgemeinschaft, allen voran US-Präsident Donald Trump, zeigt sich besorgt darüber, dass Machthaber Kim Jong-un eine Atomwaffe besitzen könnte. An einen Atomdeal mit Nordkorea, wie etwa mit dem Iran, glaubt Amano nicht. "Wir können nicht optimistisch sein. Die Chancen sind sehr schlecht."