In den nächsten 10 Jahren
Irrer Kim will den Mond erobern
05.08.2016
Laut internationalen Experten sei dieses Vorhaben nicht so abwegig.
Der Direktor der Forschungsabteilung in der nordkoreanischen Raumfahrtbehörde, Hyon Kwang-il, ist sich sicher, dass innerhalb von zehn Jahren die nordkoreanische Flagge auf dem Mond gehisst werde.
Internationale Experten halten dieses Vorhaben keineswegs für abwegig: Eine unbemannte Mondmission "wäre eine bedeutende Steigerung in der Technologie, aber nichts, was ihre Fähigkeit überstiege", erklärte der Astrophysiker Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik laut der "Welt".
Programme zur Ausbildung von Raketenwissenschaftlern
Darüber hinaus sieht der Fünfjahresplan von Kim Jong-un weitere Erdbeobachtungssatelliten vor. Erstmals solle auch ein geostationärer Kommunikationssatellit starten.
Aus diesem Grund wurden die Programme zur Ausbildung von Raketenwissenschaftlern an den Universitäten ausgeweitet. "All diese Arbeit wird die Grundlage für den Flug zum Mond sein", erklärte Forschungschef Kwang-il.
Erfolge im Weltraumprogramm
Schon in letzter Zeit hat Nordkorea immer wieder Erfolge in seinem Weltraumprogramm verzeichnet. Zuletzt wurde am 7. Februar ein Satellit ins All gebracht. Zwei Satelliten hat das Land insgesamt in der Umlaufbahn, KMS-3-2 und KMS-4. Südkorea hingegen hat bislang noch keinen.
Laut dem Forschungschef hat KMS-4 bis Ende Juli bereits mehr als 2500 Erdumrundungen absolviert, beim Überflug von Nordkorea übermittle der Satellit viermal täglich Daten. Diese Aussage konnte von Experten bisher noch nicht bestätigt werden.
Geostationärer Satellit
Der deutsche Experte für nordkoreanische Raketen, Markus Schiller, ist davon überzeugt, dass ein geostationärer Satellit für das Land ein ambitionierteres Ziel sei als ein Vorbeiflug oder eine Bruchlandung am Mond. Technisch weniger anspruchsvoll sei es, auf dem Mond aufzuschlagen, es sei aber dennoch eine Herausforderung.
Für Schiller klinge der Zeitplan jedoch etwas zu knapp gesetzt. Er gehe davon aus, dass ein erfolgreicher nordkoreanischer Mondorbiter mindestens zwanzig Jahre auf sich warten lassen werde.